Schmolz+Bickenbach: Rekordergebnis trotz unerwarteter Wertberichtigung

Die eingeschlagene Strategie mit der Ausrichtung auf die Produktion, Verarbeitung und Distribution von hochwertigen Stahlprodukten sei erfolgreich, so der Konzern. Die frühere Swiss Steel steigerte den Reingewinn auf 184,3 (VJ 144,6) Mio EUR, der EBIT kletterte auf 327,7 (227,0) Mio EUR und der EBITDA erhöhte sich auf 416,0 (291,6) Mio EUR. Der Umsatz stieg auf 4’246,9 (2’831,5), wie der Stahlproduzent und -verarbeiter am Mittwoch mitteilte.


Dividende unverändert
Der Verwaltungsrat schlägt die Ausschüttung einer unveränderten Dividende von 1,25 CHF je Aktie vor. Damit hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten beim Umsatz knapp übertroffen, bei den übrigen Kennzahlen jedoch verfehlt. Von AWP befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 4’172,6 Mio EUR, einem EBITDA von 468,3 Mio, einem EBIT von 368,2 Mio und einem Reingewinn von 205,2 Mio gerechnet.


Starke Schwankungen beim Nickelpreis
Einen negativen Einfluss auf die Erfolgsrechnung hatten die unerwarteten und im historischen Vergleich einmalig starken Schwankungen des Beschaffungspreises für das Legierungselement Nickel, wie es in der Mitteilung heisst. Auf den im 2. Quartal 2007 erreichten Allzeithöchststand folgte im 2. Semester ein deutlicher Preisrückgang.


Vorübergehend rückläufiger Bestellungseingang
Dies habe zu einer verzögerten Abnahme von bestellten Mengen durch die Kunden, zu vorübergehend rückläufigen Bestellungen und in der Folge zu einem nicht vorhersehbaren Wertberichtigungsbedarf auf die Lagerbestände und somit zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Jahresergebnisses geführt. Die Bewertungen seien zum Bilanzstichtag so vorgenommen worden, dass zukünftige Risiken auf ein Minimum beschränkt seien.


Neue Gruppenstruktur
Das Geschäftsergebnis reflektiert zudem die neue Gruppenstruktur, wobei die von der Schmolz+Bickenbach KG per 1. Juli 2006 in die Schmolz+Bickenbach AG eingebrachten Gesellschaften berücksichtigt werden. Dazu kommt die per 1. Februar 2007 erstmals konsolidierte A. Finkl & Sons, Co, sowie die per 1. Januar 2007 übernommene schwedische Boxholm Stal AB. In den drei Divisionen Produktion, Verarbeitung und Distribution hat der Konzern im abgelaufenen Geschäftsjahr 226,2 (132,5) Mio EUR investiert. Diese hohe Investitionsintensität werden auch im laufenden und in den Folgejahren etwa durch den Neubau des Werkes von A. Finkl & Sons Co. in Chicago aufrechterhalten.


Positiver Ausblick
Schmolz+Bickenbach schätzt die Aussichten der Stahlindustrie als weiterhin positiv ein. Gewisse Unsicherheiten bestünden hinsichtlich der Volatilität der Preise für Rohmaterialien, Legierungsmittel und Energien. Aufgrund der Meldungen der Kunden und der derzeitigen Auftragsbestände geht Schmolz+Bickenbach von einer guten Auslastung der Werke aus.


Neue Möglichkeiten zur Markterschliessung
Die getätigten sowie die laufenden Investitionsprojekte schafften neue Möglichkeiten zur Markterschliessung und zur Entwicklung von weiteren Nischenprodukten. Grössere Akquisitionen seien 2008 nicht geplant. «Wir rechnen für 2008 bei derzeitiger Markteinschätzung mit Umsatzerlösen und Ergebniswerten in ähnlicher Höhe wie 2007», schreibt das Unternehmen in der Mitteilung. (awp/mc/ps)

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