CH-Eröffnung: Abgaben zu Handelsbeginn – Banken belasten
Dabei drücken vor allem die Grossbanken auf den Index. Gestern hatte der leidgeprüfte US-Kreditversicherer Ambac die Anleger mit der Ankündigung einer Kapitalerhöhung im Umfang von 1,5 Mrd USD enttäuscht, was auch auf die Finanzwerte einen negativen Einfluss ausübt. Ausserdem warnen Händler vor den weiterhin präsenten Unsicherheiten, wie die Rezessionsängste in den USA oder die Rekordstände beim Öl und beim Euro.
Am Nachmittag wird die europäische Notenbank EZB den Leitzins höchst wahrscheinlich unverändert auf 4,00% belassen. Allerdings dürfte sich das Interesse einmal mehr auf die Medienkonferenz der EZB im Anschluss an den Leitzinsentscheid fokussieren. Ökonomen gehen davon aus, dass die EZB im zweiten Quartal mit Zinssenkungen beginnen wird. In der Schweiz gab es zu den Bluechips kaum Unternehmensnachrichten, dagegen haben im breiten Markt Unternehmen wie Tecan, Swisslog, Goldbach Media oder IC Cham über das Jahr 2007 berichtet.
Das Bluechips-Barometer SMI verliert bis um 09.30 Uhr 28,60 Punkte oder 0,39% auf 7’310,22 Punkte. Der 30 Titel umfassende und gekappte SLI-Index sinkt um 0,37% auf 1’124,50 Punkte und der SPI um 0,28% auf 6’023,63 Punkte. Von der Ambac-Schwäche werden vor allem UBS (-3,2% auf 31,20 CHF) in die Tiefe gerissen. Beim Kreditversicherer hatten die Anleger anstatt der Kapitalerhöhung vielmehr auf eine direkte Kapitalspritze durch ein Bankenkonsortium gehofft. Es sei unklar, ob die Kapitalerhöhung erfolgreich sein werde. Und selbst bei einer erfolgreichen Platzierung sei das Rating für Ambac gefährdet, hiess es. Die CS-Papiere geben derweil um 1,8% auf 49,86 CHF nach.
Versicherungsaktien wie ZFS (-1,0% auf 318,50 CHF) oder Bâloise (-0,9% auf 92,75 CHF) leiden ebenfalls unter der schwachen Börsenstimmung. Swisscom verlieren 2,0% auf 367,75 CHF, nachdem die Titel bereits am Vortag nach Jahreszahlen in einem freundlichen Gesamtmarkt unter Druck gekommen sind. Auf der Gewinnerseite stehen Swatch (+1,5% auf 310,25 CHF) zuoberst, gefolgt von Lonza (+1,2% auf 143,70 CHF), Logitech (+0,9% auf 26,84 CHF) und Actelion (+0,9% auf 55,00 CHF). Die Pharmaschwergewichte Novartis (unverändert auf 50,30 CHF) und Roche (-0,2% auf 198,70 CHF) liegen im Mittelfeld. Dagegen verhindern Nestlé mit einem Plus von 0,4% auf 488,00 CHF noch grössere Abgaben des Gesamtmarktes.
Im breiten Markt haben Tecan (+4,2%) nach der Publikation des Geschäftsberichts 2007 klar fester eröffnet. Der Laborausrüster hat die Vorgaben vor allem mit dem Betriebs- und dem Reingewinn deutlich übertroffen. Swisslog stehen nach dem Zahlenausweis unverändert auf 1,15 CHF. Das Logistikunternehmen hat den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft und einen positiven Ausblick abgegeben. Die Aktie hat nur kurz davon profitieren können. Dagegen sinken Goldbach Media nach Zahlen um 3,1% und die Aktien der Industrieholding Cham um 1,1%. (awp/mc/ps)