Deutsche-Bank-Chef fordert globalen Rat der Weisen für Finanzmärkte

«Eine Gruppe weiser Männer und Frauen, die etwa im Rahmen des Internationalen Währungsfonds die Entwicklung an den Finanzmärkten beobachten und bei Gefahr im Verzug Alarm schlagen», schlug Ackermann vor. Unter Bezug auf die Bankenkrise sagte er: «Hätte zwölf Monate vorher eine unumstrittene Autorität gesagt: Macht bei diesem Kreditgeschäft jetzt mal langsamer und beurteilt die Risiken neu, wäre sicher manches anders gekommen.»


«Zerrbild»
Wenig hält der Deutsche-Bank-Chef dagegen vom Vorschlag der Bundesbank, die Banken sollten künftig einen Teil der Kredite in den Büchern halten müssen, um sie besser kontrollieren zu können: «Das würde das Wachstum des Kreditgeschäfts erheblich verlangsamen und damit die ganze Volkswirtschaft beeinträchtigen.» Die derzeitige Diskussion über Managergehälter, Steuerhinterziehung und Jobabbau zeichnet nach Ansicht von Ackermann ein «Zerrbild der Wirtschaft». Den Vorwurf, viele Manager hätten sich vom normalen Leben entfernt, hält Ackermann für ein Klischee: «Jüngst habe ich ein Foto von Oskar Lafontaines Villa gesehen: Der lebt wesentlich prunkvoller als ich. Wird dem je vorgehalten, dass er sich vom normalen Leben entfernt hat?» (awp/mc/ps)

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