Beiersdorf kündigt für 2008 hohe Steigerungen an und erhöht Dividende

Für 2007 will Beiersdorf 70 Cent ausschütten – nach 60 Cent vor einem Jahr. 2008 peilt das Unternehmen ein über dem Marktschnitt liegendes Wachstum sowie eine steigende operative Margen an. «Unser organisches Wachstum soll über dem Marktwachstum liegen. Die EBIT-Umsatzrendite soll sich weiter erhöhen. «Für den Unternehmensbereich Consumer planen wir ein organisches Wachstum von über 8 Prozent sowie eine weitere EBIT-Steigerung?, sagte Unternehmenschef Thomas Quaas am Donnerstag in Hamburg. Die Aktie stieg am Morgen in einem flauen Marktumfeld um 0,43 Prozent auf 53,35 Euro. Seit Ende 2004 erhöhte sich der Aktienkurs von 25 auf in der Spitze 56 Euro.


Sonderbelastungen im laufenden Jahr
Das vom Handelskonzern Tchibo kontrollierte Hamburger Unternehmen rechnet in diesem Jahr noch mit Belastungen für die Neuausrichtung der Produktions- und Lieferkette in Höhe von 30 Millionen Euro. Ab kommendem Jahr erhofft sich Beiersdorf jährlich Kostenvorteile von 100 Millionen Euro. In den grossen Märkten Westeuropas rechnet Beiersdorf mit einer eher moderaten Entwicklung. Ein stärkeres Wachstum soll aus Osteuropa, Lateinamerika und Asien kommen.


US-Konjunktursorgen
Beiersdorf sieht 2008 weiterhin von Finanzmarktunsicherheiten sowie US-Konjunktursorgen geprägt. In Europa rechnen die Hamburger mit einer nachlassenden Konjunkturdynamik. Der Konsum hingegen dürfte von der höheren Beschäftigung profitieren. Besonders im Heimatmarkt Deutschland werde sich das Wachstum nach der Umsatzsteuererhöhung des Vorjahres wieder normalisieren. Dank des ungebrochen robusten Umfeldes in Osteuropa und Lateinamerika, mit einem erwarteten Wachstum von fünf Prozent und Wachstum in Asien zwischen acht und elf Prozent rechnet Beiersdorf mit einem Weltwirtschaftswachstum von vier Prozent.


Hoffen auf China- und Schweiz-Geschäft
Insgesamt peilt Beiersdorf 2008 im Kerngeschäftsfeld Consumer ein organisches Wachstum von mehr als acht Prozent an. Starke Impulse sollen dabei von den Märkten Russland, Indien, China und Brasilien ausgehen. Aus dem bestehenden Geschäft erhofft sich Beiersdorf ein überproportionales EBIT-Wachstum. Das neu akquirierte Geschäft in China und in der Schweiz wird den Umsatz beschleunigen, das EBIT-Wachstum hingegen dämpfen. Der ausgegliederte Unternehmensbereich tesa soll die EBIT-Rendite in diesem Jahr steigern. Im Geschäft mit Klebebändern dürften die Märkte in Asien und Osteuropa erheblich von den Produktionsverlagerungen in diese Regionen und von der steigenden Kaufkraft profitieren und im mittleren bis hohen einstelligen Bereich wachsen. Für die reiferen Märkte geht Beiersdorf von niedrigen einstelligen Raten aus.


Gewinneinbruch
Wie bereits seit Mitte Januar bekannt sank der Gewinn wegen Kosten für den Umbau der Supply Chain und fehlender Einmalerträge von 668 Millionen Euro auf 442 Millionen Euro. Der Umsatz stieg im vergangenen Jahr um acht Prozent auf 5,51 Milliarden Euro. Das stärkste Umsatzwachstum erzielte Beiersdorf mit 24 Prozent in Osteuropa, gefolgt von 20 Prozent in Lateinamerika und 18,7 Prozent in Afrika/Asien/Australien. Im vergangenen Jahr legte die Rendite auf Basis des Gewinns vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 9,3 auf 11,1 Prozent zu. Mit knapp 85 Prozent stellt Europa (Ost und West) weiterhin den Löwenanteil des operativen Gewinns. (awp/mc/ps)

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