EU-Ausblick: Gut behauptet – Berichtssaison weiter im Fokus
Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.866 Zählern. Im Vergleich zum Vortagsschluss ist das ein Zuwachs von 0,29 Prozent. Am Dienstag hatte der Leitindex 1,48 Prozent auf 3.855,03 Punkte gewonnen.
Die US-Börsen haben am Vortag inspiriert durch einen Aktienrückkauf bei IBM erneut etwas fester geschlossen. Der Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) baute dabei im Vergleich zum Handelsende in Europa seine Kursgewinne um 51 Punkte aus. Die Vorgaben aus Asien sind ebenfalls freundlich: So ging der Nikkei-225-Index in Tokio mit einem Zuwachs von 1,49 Prozent aus dem Handel, der Hang Seng Index gewann zuletzt rund 2,9 Prozent. Am Nachmittag dürften die Daten zu den «durable goods» sowie den Neubauverkäufen für Impulse sorgen. Besondere Aufmerksamkeit dürfte auch der Rede des US-Notenbank-Präsidenten Ben Bernanke vor dem Repräsentantenhaus zukommen.
Zunächst steht aber die andauernde Berichtssaison im Mittelpunkt, die in London mit Bilanzen von HBOS, der Royal & Sun Alliance Insurance Group und Old Mutual aus dem Finanzsektor ihre Fortsetzung findet. HBOS verzeichnete im abgelaufenen Geschäftsjahr einen leichten Rückgang des Vorsteuergewinnes und verfehlte damit die durchschnittlichen Analystenerwartungen, die einen leichten Zuwachs prognostiziert hatten. Besondere Aufmerksamkeit dürfte aber dem Ausblick der Bank zukommen. Hier sieht HBOS anhaltende Unsicherheit.
In Paris stehen unter anderem Bouygues, Pinault-Printemps-Redoute (PPR) und Gaz de France mit Zahlen im Blick. Der französische Mischkonzern Bouygues hat seinen Überschuss im vergangenen Jahr um 32 Prozent auf 1,376 Milliarden Euro gesteigert und damit die Erwartungen erfüllt. Aufgrund der guten Entwicklung sei eine Anhebung der Dividende um 25 Prozent auf 1,50 Euro je Aktie geplant, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Paris mit. Die von der Finanznachrichtenagentur Thomson Financial befragten Analysten hatten im Schnitt mit einem Nettogewinn von 1,374 Milliarden gerechnet.
Die PUMA-Mutter PPR hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen kräftigen Gewinnschub verzeichnet. Der Gaskonzern Gaz de France (GdF) hat sein Ergebnis ebenfalls gesteigert. Aegon sollten in Amsterdam im Auge behalten werden. Der niederländische Versicherer übernimmt den türkischen Wettbewerber Ankara Emeklilik. Dies sei der erste Schritt in den türkischen Markt der Lebensversicherungen und Pensionsfonds, teilte Aegon mit. Ankara Emeklilik hat 54.000 Pensionsfonds-Kunden und verwaltet Vermögen von 35 Millionen Euro. Einen Kaufpreis nannten die Niederländer nicht.
Telekom Austria rücken in Wien nach ihrer Bilanzvorlage in den Fokus. Beim Telekomkonzern sind die Gewinne im Vorjahr erstmals seit dem Jahr 2000 zurückgegangen. Grund dafür waren niedrigere Erträge in Österreich und Finanzierungskosten für die Expansion in Weissrussland, Serbien und Mazedonien. Dennoch will die Telekom Austria für 2007 eine unveränderte Dividende von 75 Cent je Aktie ausbezahlen. In diesem Jahr sollen die Gewinne wieder steigen, teilte der Konzern am Mittwoch mit.
In der Schweiz steht bei der UBS eine ausserordentliche Hauptversammlung an. Die Aktionäre des Finanzinstituts entscheiden dabei, ob der Staatsfonds von Singapur grösster Einzelaktionär der Grossbank werden soll. Zudem dürften Analystenkommentare von Goldman Sachs für Bewegung sorgen: Die Experten hoben ihr Votum für Swatch-Papiere von «Neutral» auf «Buy». Bei LVMH , Richemont und Bulgari senkten Experten ihre Einstufung in einer Branchenstudie auf «Neutral». (awp/mc/ps)