Bank Sarasin mit kräftiger Gewinnsteigerung
So steigerte das Basler Institut im vergangenen Jahr den bereinigten Konzerngewinn um 23% auf 173,5 Mio CHF. In den kommenden Jahren wolle die Bank ihr Wachstum weiter vorantreiben, erklärte CEO Joachim Strähle vor Medien und Analysten in Basel. Auch auf operativer Ebene konnte das Basler Institut deutlich zulegen. Der um Sonderfaktoren bereinigte Betriebsertrag erhöhte sich um 17% auf 662,4 Mio CHF. Demgegenüber kletterten die Ausgaben insbesondere aufgrund erhöhter Personalauslagen um knapp 15% auf 417,1 Mio CHF. Daraus resultierte eine leicht verbesserte Cost/Income Ratio von 63% gegenüber gut 64% im Vorjahr.
Ergebnis durch Sonderfaktoren getrieben
Aufgrund der deutlichen Verbesserung des operativen Ergebnisses schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vor, die Dividende um 50% auf 135 CHF je Namenaktie B zu erhöhen. Berücksichtigt man die Sondereffekte, wie den Verkauf des Brokerage und der luxemburgischen Tochter, verdiente Sarasin im vergangenen Jahr gar 304,6 Mio CHF. Dies entspricht einer Verdreifachung des Gewinnes auf Konzernebene. Der Verkauf der beiden Aktivposten spülte rund 175 Mio CHF in die Kasse.
Starker Neugeldzufluss
Allerdings hinterliess der Verkauf der Tochtergesellschaft in Luxemburg bei den verwalteten Vermögen Bremsspuren. Die Bank verlor durch die Veräusserung des luxemburgischen Geschäfts rund 4 Mrd CHF an Assets. Auch der Wechselkurseffekt drückte mit 1,4 Mrd CHF negativ auf die verwalteten Vermögen. Hingegen vermochte die Bank mit einem Nettoneugeldzufluss von 11,1 Mrd CHF (+13%) positiv zu überraschen. Daneben erzielte das Institut eine Marktperformance von 3,8 Mrd CHF. Damit verwaltete die Bank per Ende Jahr 83 Mrd CHF gegenüber gut 73,3 Mrd CHF vor Jahresfrist.
Weiteres Wachstum angepeilt
Der starke Neugeldzufluss sei Ausdruck dafür, dass die Wachstumsinitiativen griffen, so die Bank. Diesen Pfad will Sarasin auch künftig weitergehen. Trotz schwierigem Umfeld peilt der Vermögensverwalter für 2008 einen Nettoneugeldzufluss von 8,3 Mrd CHF und ein Gewinnwachstum von 15% auf 200 Mio CHF an. Nachdem im vergangenen Jahr vor allem Asien im Brennpunkt der Wachstumsinitiativen stand, soll im laufenden Jahr verstärkt auf Europa und den mittleren Osten fokussiert werden.
Strähle zuversichtlich
Wachsen will das Institut hier in erster Linie organisch und zwar durch neue Kundenberater. So plant die Bank im laufenden Geschäftsjahr 55 neue Berater einstellen. «Ich habe keine Zweifel, dass wir das erreichen werden», zerstreute Strähle jegliche Zweifel. Daneben erhofft sich der CEO von der Partnerschaft mit Rabobank verstärkte Wachstumsimpulse. Bereits im vergangenen Jahr belief sich das gemeinsame Transaktionsvolumen auf 1,7 Mrd CHF. «Dieser Betrag wird im laufenden Jahr sicher substanziell höher liegen», gab sich Strähle im Gespräch mit AWP optimistisch. Auf einen genauen Wert wollte er sich jedoch nicht festlegen.
Guter Start ins neue Jahr
Für 2008 gab sich die Bankführung zuversichtlich. Sarasin sei gut ins neue Jahr gestartet, so Strähle. Zwar seien die Märkte im Moment schwierig, er erwarte jedoch keinen Einbruch beim Nettoneugeldzufluss.
Von Krisen nicht betroffen
Von den beiden Themen Subprime und Steueraffäre, die aktuell viel zu reden geben, sieht sich Sarasin nicht direkt betroffen. Sarasin habe keine Verluste aus der Kreditkrise zu beklagen, diktierte Strähle den Anwesenden ins Notizbuch. Auch die in den Medien geäusserten Befürchtungen bezüglich einer Ausweitung der Liechtensteiner Steueraffäre auf die Schweizer Banken teilte Strähle im Bezug auf Sarasin nicht. «Ich denke nicht, dass sich die Steueraffäre negativ auf uns auswirkt», erklärte er auf eine entsprechende Frage.
Aktie mit Verlusten
Trotz dem von Sarasin versprühten Optimismus, hat die Aktie am heutigen Börsentag keine Stricke zerrissen. Der Titel notiert um 15.30 Uhr bei 4’831 CHF und verliert damit rund 1,7%. Der Gesamtmarkt (SPI) verliert derweil 1,5%. (awp/mc/ps)