EU-Ausblick: Fest – Sehr positive Vorgaben und Zahlenflut

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 3.855 Punkten und damit 1,37 Prozent höher als zum Vortagesschluss. Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 0,88 Prozent fester bei 5.932 Zählern. Händler verwiesen insbesondere auf sehr freundliche Vorgaben aus Übersee. So baute der Dow Jones Industrial im Vergleich zum Börsenschluss in Europa seine Kursgewinne noch um 86 Punkte aus und ging fest aus dem Handel. Die Technologiewerte der NASDAQ legten mit Kursgewinnen von im Schnitt mehr als 2 Prozent noch deutlicher zu. Auch die asiatischen Börsen zeigten sich sehr positiv – der Nikkei-225-Index schloss mit einem Kurssprung von plus 4,27 Prozent.


Danone rücken mit Zahlen in den Fokus. Der französische Lebensmittelhersteller rechnet nach einem Gewinn- und Umsatzanstieg im abgelaufenen Geschäftsjahr 2008 mit einem hoch einstelligen operativen Umsatzwachstum. Mit einem Überschuss dank Veräusserungsgewinnen von 4,180 Milliarden Euro übertraf Danone die durchschnittlichen Analystenerwartungen in Höhe von 1,304 Milliarden Euro deutlich.


Auch Air France-KLM berichteten bereits vor Börseneröffnung über die Geschäftsentwicklung. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern hat die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Überschuss wurde unterdessen von Währungseffekten belastet. Unterdessen steigerte Capgemini seinen Gewinn von 293 auf 440 Millionen Euro und übertraf damit die Analystenschätzungen. Zudem kündigte der IT-Dienstleister eine Dividendenerhöhung um 43 Prozent an.


L’Oreal legte noch am Vorabend Zahlen vor. Während der Nettogewinn die Schätzungen der Experten übertraf, blieb L’Oreal beim Gewinn je Aktie hinter den Erwartungen zurück. Der französische Mischkonzern Bouygues hat mit einem Umsatzsprung um rund 12 Prozent die Erwartungen leicht übertroffen. Renault übertraf beim Überschuss die Schätzungen der Analysten, dafür fiel der Umsatz geringer als erwartet aus. Für 2008 bestätigte der Autobauer unterdessen seine Wachstumsziele.


In der Schweiz stehen die UBS, Zurich Financial Services(ZFS) und Clariant mit Zahlen im Fokus. Die grösste Schweizer Bank UBS rechnet 2008 erneut mit einem schwierigen Jahr. 2007 rutschte die Bank wie Ende Januar angekündigt tief in die roten Zahlen. Der Verlust habe 4,38 Milliarden Franken betragen, einige Experten hatten befürchtet, dass der Verlust noch höher ausfallen würde. Bei ZFS stieg der Gewinn unterdessen um mehr als ein Fünftel – damit wurden die Erwartungen grösstenteils übertroffen. Der Chemiekonzern Clariant erreichte unter Berücksichtigung der nicht fortgeführten Geschäfte einen kleinen Gewinn von fünf Millionen Franken und erwartet für das Geschäftsjahr 2008 eine verbesserte operative Marge.


In London stehen die Halbjahresergebnisse von Diageo auf der Agenda. Der britische Spirituosenkonzern hat wie erhofft seine Prognose für 2008 bestätigt. Diageo will ein organisches Gewinnwachstum von neun Prozent erzielen. Unterdessen hat Thomas Cook seinen operativen Verlust in den letzten zwei Monaten 2007 bei fast stabilem Umsatz verringert und die Übernahme des Internet-Reiseanbieters Hotels4U.com angekündigt.


In Italien rücken Telecom Italia in den Blick. Das Telekom-Unternehmen organisiert ihre Technologie- und Netzwerkinfrastruktur neu und gründet ein neues Tochterunternehmen. In dieser neuen unabhängigen Sparte namens Open Access werde das gesamte Zugangsnetz der Telecom Italia gebündelt. Das Zugangsnetz stellt Teilnehmeranschlüsse bereit und ermöglicht den Netzzugang. (awp/mc/ps)

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