CH-Verlauf: Im Plus – UBS bremsen – Clariant sehr fest

Gebremst wird der Markt trotz sehr starker Vorgaben aus Übersee von den Grossbankenwerten UBS, die nach Veröffentlichung der Jahreszahlen massiv nachgeben. Credit Suisse zeigen sich volatil.


Über den weiteren Tagesverlauf dürften die US-Konjunkturdaten entscheiden, heisst es im Handel. Erwartet werden die Handelsbilanz Dezember und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Auch von der Rede von US-Notenbank-Präsident Ben Bernanke vor dem Bankenausschuss des Senats erhofft man sich Hinweise über den künftigen Wirtschaftsgang.


Der SMI notiert bis um 12.15 Uhr um 0,94% oder 71,04 Punkte höher auf 7’607,49 Punkte. Der SLI, in dem der Einfluss der Schwergewichte begrenzt ist, klettert um 1,52% auf 1’173,16 Zähler und der breitere SPI gewinnt 1,14% auf 6’238,65 Punkte.


«Die UBS-Valoren werden regelrecht abgestraft» kommentierte ein Marktteilnehmer die Kursentwicklung. Nach nur moderaten Abgaben am Morgen stürzten UBS ab und notieren aktuell 5,6% tiefer auf 38,60 CHF (Tagestief 37,64 CHF). Nachdem das Ergebnis 2007 zunächst als eher unspektakulär, weil bereits bekannt, aufgenommen worden sei, hätten die Anleger die Aufmerksamkeit auf die Aussagen gerichtet, wonach auch 2008 ein schwieriges Jahr werde, hiess es. Zudem sei es der Bank nach wie vor nicht gelungen, die bestehenden Unsicherheiten aus dem Weg zu räumen. Die Deutsche Bank hat UBS auf «Hold» von «Buy» zurückgenommen.


Credit Suisse tendieren nach einem Ausflug ins Minus wieder 0,4% höher auf 57,30 CHF. Julius Bär (+3,2% auf 79,30 CHF) konnten ihre starke Position bisher verteidigen.


Absoluter Outperformer sind weiterhin Clariant mit +14,2% auf 9,60 CHF, wenn auch von einer sehr tiefen Basis aus. Die Markterwartungen an den Jahresabschluss seien allerdings auch tief gewesen, hiess es. Absolut betrachtet sei das Ergebnis schwach, kommentierte ein Analyst. Aber immerhin habe das vierte Quartal eine deutliche Verbesserung gegenüber dem desaströsen dritten gebracht.


Auch ZFS können nach Zahlen mit +7,3% auf 326,00 CHF ihre starke Position weiter ausbauen. Der Versicherer konnte mit einem über den Erwartungen liegenden Ergebnis, einer höheren Dividendenausschüttung, einem Aktienrückkaufprogramm sowie einem nach wie vor geringen Subprime-Exposure punkten. Swiss Re (+2,5% auf 78,70 CHF) profitieren vom Schwung.


Nachdem die Anleger am Vortag kein Musikgehör für den von ABB (+2,7% auf 26,70 CHF) mitgeteilten Wechsel an der Konzernspitze und die vorzeitig publizierten Zahlen hatten, erholen sich die Titel angesichts des heute vorgelegten Ausblicks etwas. Der Technikkonzern zeigt sich weiterhin zuversichtlich für das Gesamtjahr.


Auch andere zyklischen Titel wie Holcim (+3,1% auf 106,70 CHF) oder Syngenta (+3,7% auf 308,30 CHF) legen zu. Nobel Biocare (+2,8% auf 240,90 CHF) haben trotz einer Kurzielsenkung durch die CS seit dem Morgen deutlich Boden gut gemacht.


Eher gering bleibt das Interesse an den defensiven Schwergewichten Nestlé (+0,3% auf 471,80 CHF) und Roche (+0,3% auf 197,90 CHF). Für Roche hat ING das Kurziel gesenkt, während die Bank die Konkurrentin Novartis (+1,5% auf 56,10 CHF) auf «Buy» hochgestuft hat. Bei Nestlé hat die Beteiligung L’Oreal im vergangenen Jahr ihren Gewinn gesteigert.


Vo den SLI-Werten stehen Actelion (+3,2% auf 53,50 CHF), Ciba SC (+5,6% auf 45,50 CHF) und SGS (+3,7% auf 1’444 CHF) im Fokus.


Am breiten Markt steigen Bobst nach über Erwartung liegenden Umsatzzahlen um 1,8%. Bei den Zahlen von Cytos (+3,8%) stiess insbesondere der kleinere Reinverlust und der bei allen klinischen Projekten erzielte Fortschritt auf positive Resonanz.


Die am Berichtstag erstmals an der SWX gehandelten Aktien der Beteiligungsgesellschaft HBM Bioventures des ehemaligen Roche-Finanzchefs Henri B. Meier notieren nach einem Eröffnungskurs von 80,50 CHF bei 83,00 CHF.


Deutlich höher stehen u-blox (+10,0%) oder Newron (+9,7%). (awp/mc/pg)

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