CS erhält nach Zahlenausweis Lob von Bankenexperte Geiger
Bis auf den Verlust im Asset Management sei der Abschluss eigentlich durchs Band positiv, sagte Geiger im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA: «Man hat das Gefühl, die haben ihre Bank auch in diesen schwierigen Zeiten im Griff.» Auch die Bilanzzahlen, so etwa die Unterlegung mit Eigenkapital, böten ein gutes Bild. Natürlich gebe es weiterhin auch riskante Engagements. Aber auch bei den Risikopositionen im US-Wohnhypotheken-Sektor handle es sich zumindest noch um «sinnvolle Grössen», so Geiger.
Noch 1,6 Mrd. Franken in zweitklassige US-Hypotheken investiert
Per Ende 2007 war die CS laut eigenen Angaben noch mit 8,7 Mrd CHF in Wertpapiere investiert, die mit Wohnhypotheken unterlegt sind (Residential Mortgage Backed Securities RMBS). Von den 8,7 Mrd CHF betreffen rund 1,6 Mrd CHF die eigentlichen zweitklassigen US-Hypotheken («subprime»), die anderen entfallen auf besser bewertete Hypotheken.
Risiken im letzten Quartal deutlich reduziert
Bei den weiteren ausgewiesenen Positionen im Geschäft mit den fremdfinanzierten Firmenübernahmen (Leveraged Finance) wie auch mit den Geschäftsliegenschaften (Commercial Mortgages) falle zudem auf, dass die Bank die Risiken im letzten Quartal deutlich reduziert habe. «Man sieht daran, dass es noch einen Markt gibt», sagte Geiger. Auch in diesen Geschäften würden noch immer «happige Beträge» ausgewiesen, räumte Geiger ein. Allerdings dürften die Geschäftsliegenschaften auch durch ihre internationale Streuung weniger gefährdet sein als der US-Wohnhypothekenmarkt. Und auch beim Geschäft mit Firmenübernahmen handle es sich nicht um eine «Black Box» wie der Subprime-Markt.
Im Geschäft mit den fremdfinanzierten Firmenübernahmen wies die Credit Suisse für Ende Jahr noch Positionen von 25,3 Mrd CHF aus, nachdem es im 3. Quartal 2007 noch 52,3 Mrd CHF gewesen waren. Bei den Hypotheken auf Geschäftsliegenschaften wurden die Positionen von 35,9 Mrd auf 25,9 Mrd CHF zurückgefahren.
UBS: Nicht viel falsch gemacht, dieses aber sehr falsch
Nach den Gewinnwarnungen der UBS ist bereits klar ist, dass die CS im Vergleich mit der von der Subprime-Krise hart getroffenen Konkurrentin glänzen kann. Zwar habe die UBS eigentlich gar nicht sehr viel falsch gemacht, nur «etwas hat sie eben sehr falsch gemacht», meinte Geiger in Bezug auf die Milliardenabschreiber der grösste Schweizer Bank. Die UBS habe nun ein massives Problem mit ihren Kunden und offenbar auch mit ihren Angestellten – wie die hohen Bonuszahlungen zeigten. (awp/mc/pg)