Bundesrätin Leuthard beendet Mexiko-Reise

In der Industriestadt informierten sich die Volkswirtschaftsministerin und die Wirtschaftsdelegation über ausländische Unternehmen. Mit ihrer Nähe zu den nordamerikanischen Märkten und ihren tiefen Produktionskosten bietet die Hauptstadt des Bundesstaats Nuevo León beste Voraussetzungen für Investitionen ausländischer Unternehmen. Monterrey ist der wohl bedeutendste Industriestandort Mexikos. Hier sind namentlich die Zement-, Glas- und Auto-Industrie präsent. Die Stadt ist aber auch für ihre Bierproduktion bekannt. Künftig will sie auf den Gebieten der Bio- und Nanotechnologie wachsen.


Innovation als Wachstumsmotor
Wie die Schweiz setze auch Monterrey auf Innovation als Wachstumsmotor, sagte Leuthard während eines Treffens mit örtlichen Verantwortlichen für die Entwicklung der Wirtschaft. Leuthard machte aber deutlich, dass sich die Begeisterung der Schweizer Unternehmen, etwa in die Forschung in Mexiko zu investieren, in Grenzen halte. Die Bundesrätin begründete die Zurückhaltung mit den bestehenden Lücken beim Schutz des geistigen Eigentums.


Offenes Ohr für Anliegen der Schweiz
Die Gesprächspartner Leuthards versicherten, dass sie sich gegenüber der mexikanischen Regierung für dieses Anliegen der Schweiz einsetzen wollten. Die Defizite beim Schutz des geistigen Eigentums thematisierten Leuthard und die Vertreter von Schweizer Unternehmen und Verbänden auf ihrer viertägigen Mexiko-Reise immer wieder. Namentlich die Uhrenindustrie kritisierte, dass Mexiko nichts gegen Fälschungen unternehme.


«Noch viel Potenzial»
Die Reise der Schweizer Delegation nach Mexiko diente dazu, die Kontakte zwischen den beiden Ländern zu verstärken. Trotz Doppelbesteuerungs-, Investitionsschutz- und EFTA-Freihandelsabkommen besteht noch viel Potenzial, wie Leuthard einräumte. Neben dem fehlenden Schutz geistigen Eigentums hemmen auch bürokratische Hürden, Korruption und Kriminalität ein stärkeres Engagement der Schweiz in Mexiko, dem zweitwichtigsten Handelspartner in Lateinamerika.


Grundsatzabkommen
Die Volkswirtschaftsministerin traf unter anderem ihren Amtskollegen Eduardo Sojo und Umweltminister Rafael Elvira. Auf den Gebieten Umweltschutz und Energie planen die Schweiz und Mexiko ein Grundsatzabkommen für eine engere Zusammenarbeit. Denn Mexiko hat in Sachen Wasserhaushalt, Abfälle und erneuerbare Energien einen grossen Nachholbedarf. (awp/mc/ps)

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