CH-Eröffnung: Fest nach positiven US-Vorgaben – Bär und Ciba stark
Für Auftrieb sorgen dabei die Vorgaben aus den USA, wo nach schwacher Eröffnung zum Schluss wieder die Gewinnzone erreicht wurde. Der hiesige Markt befindet sich in einerseits im Einklang mit den übrigen europäischen Börsen, profitiert andererseits aber auch von verschiedenen Unternehmensergebnissen, von denen kaum eines enttäuscht hat.
Die Unsicherheit der Investoren sei zwar nicht verflogen, nach dem jüngsten Kursrutsch komme eine technische Gegenbewegung aber nicht überraschend, hiess es in Handelskreisen. Die Unterstützung des SMI bei gut 7’400 Punkten erweise sich offenbar als stabil.
Bis um 9.40 Uhr klettert der SMI um 98,96 Punkte oder 1,33% auf 7’518,97 Punkte in die Höhe. Der gekappte SLI steigt um 1,50% auf 1’148,78 Punkte und der breiter gefasste SPI um 1,26% auf 6’132,96 Punkte.
Am meisten sind derzeit Julius Bär gesucht, welche um 3,3% auf 74,45 CHF zulegen. Von den am Morgen präsentierten Jahreszahlen haben sowohl der Betriebsertrag als auch der Reingewinn die Prognosen klar übertroffen. Einzig die verwalteten Vermögen haben die Vorgaben nicht erreicht, allerdings ist der Neugeldzufluss trotzdem besser ausgefallen als erwartet. Als erfreulich werden zudem die neuen, ambitiöseren Finanzziele für den Zeitraum bis 2010 bezeichnet. Sie seien zwar ambitiös, aber erreichbar, hiess es. Den gestrigen Einbruch von beinahe 5% haben Julius Bär mit dem aktuellen Plus allerdings noch nicht aufgeholt.
Auch Ciba hat das Ergebnis präsentiert, was der Aktie zu einem Plus von ebenfalls 3,3% auf 44,16 CHF und damit zur Spitzenposition innerhalb des SLI verhilft. Das Ergebnis wird zurückhaltend mit leise positiven Untertönen kommentiert und beispielsweise als gemischt bis solid bezeichnet. In Finanzkreisen ist man aber offenbar froh, dass keine weitere negative Überraschung präsentiert wurde. Als erfreuliche Faktoren wurden die vorsichtig positiven Kurzfristprognosen, die Trendwerte in der Papiersparte sowie die trotz höherer Rohstoff- und Energiepreise gehaltene Bruttomarge hervorgehoben.
Syngenta, am Vortag trotz guten Jahreszahlen noch abgerutscht, ziehen um 2,7% auf 278,50 CHF an. Syngenta erhalten von einer Aufstufung durch die Citigroup im Nachgang zu den Zahlen auf HOLD von SELL etwas Rückenwind. Lehman Brothers hat zudem das Kursziel für den Titel auf 300 CHF erhöht.
Knapp über 2% klettern Clariant, Swiss Re, UBS und Nobel Biocare, ABB (+1,9% auf 26,54 CHF) und CS (+1,5% auf 57,45 CHF) folgen dicht dahinter.
Am Tabellenende stehen Roche (+0,5% auf 194,10 CHF) und Novartis (+0,7% auf 54,25 CHF). Nestlé, ZFS und Swiss Life, allesamt ebenfalls weit hinten zu finden, ziehen bereits mehr als 1% an.
Am breiten Markt fallen Kuoni mit einem Plus von 2,7% auf. Kuoni geht mit der Fluggesellschaft SWISS eine strategische Partnerschaft ein und verkauft gleichzeitig die Edelweiss Air an SWISS. Die Massnahme wird in Marktkreisen als sinnvoll und positiv angesehen.
Auch Kudelski legen 2,7% zu, nachdem der Titel am Mittwoch wegen Hackerangriffen bei Premiere noch massiv abgestürzt ist. Kudelski übernimmt die amerikanische EmbedICs, Inc, welche hoch entwickelte Sicherheitslösungen für den digitalen TV-Markt anbietet. Für die Bank Vontobel ist dies ein «entscheidender Schritt» zur Verbesserung der Sicherheit des CAS von Kudelski. Dadurch würden Hackerattacken, Piratenkarten sowie das Risiko von Kundenabgängen reduziert.
Auch Goldbach Media (Aktie +0,1%) sind mit der Ankündigung einer Übernahme an die Öffentlichkeit getreten. Das Medienunternehmen wird OnEmotion übernehmen, welche im Mobile Marketing tätig ist.
Swissquote verteuern sich nach guten Jahreszahlen um 2,1% und Quadrant werden vom Jahresumsatz gar zu einem Plus von 3,6% getrieben.
Basilea (+3,5%) schliessen sich dem allgemeinen Aufwärtstrend ebenfalls an. Der Jahresumsatz hat die Erwartungen zwar verfehlt, dafür ist der Verlust klar geringer ausgefallen als prognostiziert. Die Zahle seien insgesamt als gemischt zu bezeichnen, hiess es dazu in Börsenkreisen. (awp/mc/gh)