Wirtschaftsmission von Leuthard in Mexiko
Allerdings scheint das 108 Millionen Einwohner zählende Land einem Riesen auf tönernen Füssen zu gleichen. Mexiko hat sich von zwei schweren Wirtschaftskrisen erholen müssen und bleibt weiterhin von einer gewissen politischen Instabilität sowie einer hohen Kriminalitätsrate beeinträchtigt.
Mehrere schwere Finanzkrisen
In den Jahren 1982 und 1994 war Mexiko von schweren Finanzkrisen erschüttert worden, die nur mit massiver Hilfe aus dem Ausland überwunden werden konnten. In den letzten zehn Jahren habe Mexiko wichtige Reformen durchgeführt und sei makroökonomisch stabiler geworden, schreibt die OECD in ihrem jüngsten Länderbericht. Das Bruttoinlandsprodukt hat sich von 4,6% im Jahr 2006 auf 3% im Jahr 2007 verlangsamt. Für 2009 erwartet die OECD allerdings wieder eine Beschleunigung auf über vier Prozent.
NAFTA-Mitglied
Wichtige Einnahmen des Landes stammen aus dem Tourismus. Das Land hat sich aber industriell breit diversifiziert mit den Branchen in der Nahrungsmittel, Textil, Automobil, Elektronik und Kommunikation, wobei ausländische Investitionen eine wichtige Rolle spielen. Mexiko hat Freihandelsabkommen mit mehr als 40 Ländern abgeschlossen, darunter auch mit der Schweiz. Sicherlich das wichtigste Abkommen ist aber die Nordamerikansische Freihandelszone (NAFTA) mit den Vereinigten Staaten und Kanada.
Besserer Marktzugang für CH-Produkte
Verglichen mit den anderen lateinamerikanischen Ländern hat Mexiko ein recht hohes Volkseinkommen pro Person. Innerhalb der OECD, wo Mexiko das einzige lateinamerikanische Mitglied ist, bleibt es allerdings eines der niedrigsten, vor allem aber verbirgt dies auch die grossen Einkommensunterschiede. Doris Leuthard will auf ihrer Wirtschaftsmission den Zugang zum mexikanischen Markt für Schweizer Produkte und Investitionen zu verbessern. An der bis Samstag dauernden Reise wird sie die Minister für Wirtschaft (Eduardo Sojo Garza-Adalpe), Finanzen (Augustìn Carstens) und Umwelt (Rafael Elvira Quesada) treffen. (awp/mc/ps)