UBS-Kapitalerhöhung: GIC zeigt Aktionären bedingtes Entgegenkommen

GIC weist aber auch auf bestehende Abmachungen mit der UBS hin. Der Staatsfonds würde über die Bedingungen der Transaktion mit sich reden lassen, sagte Tony Tan, stellvertretender GIC-Präsident in einem Interview mit der «Financial Times», das am 25. Januar in Davos geführt und am Sonntag auf der Internetseite der Zeitung publiziert worden war.


Konservative Investitionspolitik
GIC sei drauf vorbereitet, zu sehen, wie der UBS geholfen werden könne, sagte Tan zu den lauter werdenden Ablehnung in Aktionärskreisen. Doch habe GIC ein Abkommen mit der UBS unterschrieben, das zu berücksichtigen sei. GIC werde seine Rechte schützen. GIC sei ein langfristig interessierter Investor, sagte Tan weiter. Der Staatsfonds habe eine sehr konservative Investitionspolitik. Neben der UBS ist GIC im Zuge der Bewältigung der US-Hypothekarkrise auch bei der Citicorp eingestiegen. Dies beiden Engagements seien eher ungewöhnlich für GIC, sagte Tan. Normalerweise tätige der Staatsfonds keine Investitionen in dieser Grössenordnung. Doch sei die Situation an den Finanzmärkten derzeit ungewöhnlich.


A.o. GV am 27. Februar
Die UBS-Aktionäre entscheiden am 27. Februar über Massnahmen zur Stärkung der Kapitalbasis. Der Verwaltungsrat der UBS schlägt vor, die Bardividende durch eine Aktiendividende zu ersetzen. Zudem sollen die bisherigen Aktionäre eine Verwässerung ihrer Beteiligung hinnehmen, denn die UBS will ihre Kapitalbasis mit der Ausgabe von neuem Kapital im Umfang von 13 Mrd CHF stärken. Neben einem nicht genannten arabischen Investor will GIC 11 Mrd CHF einschiessen. Damit kommt der GIC auf einen Anteil von über 9% – und wird zum grössten Aktionär der UBS.


Wachsender Widerstand
Gegen die Bedingungen der Kapitalerhöhung wächst Widerstand. Die KMU-Sammelstiftung Profond forderte, dass sämtliche neu auszugebenden Aktien den bisherigen Aktionären zum Bezug angeboten werden sollen. Dadurch würden alle Aktionäre der UBS gleich behandelt. Auch die KMU-Aktionärsgruppe Actares sowie die Anlagestiftung Ethos unterstützen den Vorschlag. Die Stärkung der Kapitaldecke war nötig geworden, nachdem die Grossbank im Zusammenhang mit der US-Hypothekarkrise Abschreibungen von 21 Mrd CHF vornehmen musste. Für 2007 droht mit einem Defizit von 4,4 Mrd CHF der erste Verlust in der Geschichte der Grossbank. (awp/mc/ps)

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