CH-Verlauf: Weiter schwach – UBS bleiben im Minus
Die Spannbreite liegt momentan bei knapp 90 Punkten. UBS und Roche, die beiden mit Zahlen an die Öffentlichkeit getretenen Schwergewichte, haben sich seit der Eröffnung gegenläufig entwickelt. Während UBS weiterhin klar schwächer stehen, sind Roche mittlerweile in die Gewinnzone vorgerückt.
Das Geschäft verlaufe in eher ruhigen Bahnen, hiess es in Marktkreisen. Die Verunsicherung unter den Marktteilnehmern sei anhaltend gross, aber immerhin scheine auf tieferem Niveau momentan wieder ein Boden gefunden. Vor der Publikation des Zinsentscheides der Fed und den dazugehörigen Kommentaren am heutigen Abend, würden sich die meisten Finanzakteure nun zurückhalten. Viel davon erhoffen sich eine weitere Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt.
Der Swiss Market Index (SMI) verliert bis um 12.00 Uhr 22,26 Punkte oder 0,29% auf 7’682,13 Punkte. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,29% auf 1’174,73 Punkte ein und der breiter gefasste Swiss Performance Index (SPI) 0,31% auf 6’245,15 Punkte.
UBS (-1,3% auf 46,18 CHF) haben die Verluste vorübergehend etwas eingegrenzt, stehen nach der Publikation eines massiven Jahresverlustes von 4,4 Mrd CHF aber noch immer klar im Minus. Der Betrag hat selbst die pessimistischsten Prognosen übertroffen und die Marktteilnehmer zeigen sich entsprechend enttäuscht.
Kritisiert wurde unter anderem, dass nicht klar ist, wie sich der hohe Verlust von 12,5 Mrd CHF allein im vierten Quartal zusammensetzt und somit auch das operative Abschneiden der UBS nicht zu beurteilen ist. Ausserdem werden weitere Abschreiber noch immer nicht ausgeschlossen. Dass die Aktie nicht weiter abstürze sei darauf zurückzuführen, dass schon sehr viel Negatives in den Titel eingepreist sei, hiess es. Die Commerzbank reduziert das Rating dennoch auf ‹Sell›.
Demgegenüber haben sich Roche (+1,3% auf 191,80 CHF) nach schwachem Start klar in die Gewinnzone vorgearbeitet. Die Kommentare zu den innerhalb der Erwartungen ausgefallenen Zahlen fielen mehrheitlich positiv aus. Das Zahlen-Set sei solid bis gut, hiess es. Allerdings wurde vereinzelt das eher schwache Pharmawachstum sowie der verhaltene Ausblick kritisiert. Rahn & Bodmer hat den Genussschein denn auch auf ‹Underperform› zurückgestuft.
Am Tabellenende fallen Nobel Biocare (-5,1% auf 263 CHF) nach der in den vergangenen Tagen sehr starken Performance am Mittwoch mit Abstand am meisten zurück. Unter Gewinnmitnahme leiden aber auch Richemont (-2,0% auf 61,90 CHF) oder ABB (-2,4% auf 26,98 CHF). Im Sog der UBS geben CS 0,4% auf 60,90 CHF ab.
Auf der Gewinnerseite fallen nebst Roche Swisscom (+1,4% auf 423 CHF) auf, während Syngenta, ZFS oder Julius Bär rund ein halbes Prozent anziehen.
Im SLI zeigen sich noch immer Petroplus (+2,2%) am gefragtesten, nachdem die UBS den Titel auf ‹Buy› hochgestuft hat. Die Gewinne von Petroplus waren im früheren Geschäft allerdings schon klar höher.
Am breiten Markt fallen Straumann (-4,5%) nach einem Interview des CEO in der ‹HandelsZeitung› ab. Darin hatte dieser das Jahr 2008 als Konsolidierungsjahr bezeichnet.
Demgegenüber zeigen sich verschiedene Industrietitel stark verteuert, unter anderem Lem (+6,9%), Industrieholding Cham (+5,8%), u-Blox (+4,7%) oder Schlatter (+3,7%). Schlatter hat am Morgen den Umsatz für 2007 bekanntgegeben. Rieter (+3,3%) stehen im Vorfeld der Umsatzdaten von Morgen Donnerstag ebenfalls klar auf Gewinn. (awp/mc/pg)