DIFC: Ausbau zum Zentrum für Islamic Finance

von Gérard Al-Fil


 


Das DIFC empfiehlt sich seit seinem Bestehen (November 2004) nicht nur als Onshore-Finanzplatz mit international kompatiblem Regelwerk, sondern auch als Zentrum für das Banking nach den Prinzipien des Islams. Dubai steht in hartem Wettbewerb mit dem Qatar Financial Centre in Doha und dem Bahrain Financial Harbour in Manama um die Rolle als Drehkreuz für Scharia-Finance zwischen Europa und Ostasien.


 


Neue Strukturen müssen her


Der Markt um «Koran und Kapital» dürfte bis 2010 auf eine Billion Dollar wachsen, und er legt um 20% pro Jahr zu. Neue Strukturen im DIFC müssen her, hat jetzt dessen CEO Nasser al-Shaali entschieden, um eine Führerschaft beim Scharia Banking in der Region zu erlangen. Geplant sind im DIFC ein Scharia Zentrum zur Erstellung islamischer Rechtsgutachten (Fatwas), eine Islamic Hedge Fund-Plattform, eine korankonforme Rohstoffbörse, eine Akademie für islamisches Recht sowie ein Research-Zentrum.


 


Guter Rat ist knapp und teuer


Der Engpass bei Scharia-Gelehrten, die sowohl den Koran als auch die Finanzmärkte kennen, hat in letzer Zeit zur Formierung neuen Scharia-Consulting-Firmen geführt. Die Dubai Islamic Bank bietet seit einem Jahr die erste Scharia-Beratung für die gesamte Branche an. Praesidium Consulting im DIFC berät Banken bei der Platzierung islamischer Fonds.


 


Im DIFC haben sich bis dato 160 Finanzunternehmen niedergelassen. Insgesamt sind 500 Firmen (Banken + IT-Firmen, Law Firms,…) in dem Zentrum lizenziert. 8 Banken sind rein islamische Institute, 10 konventionelle Banken haben separate Islamic Banking-Bereiche, sogenannte «Islamic Windows» geschaffen. Auch einige Schweizer Banken mit einer Branch im DIFC bieten Islamic Finance an, wie etwa die UBS AG, Credit Suisse und Sarasin-Alpen. Mirabaud Middle East entwickelt zwar keine eigenen Scharia-Produkte, offeriert aber Fonds und Dienstleistungen von Drittbanken.

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