Aussenhandel: Leicht abgeschwächte Entwicklung im Schlussquartal 2007
Im Dezember ging ihm allerdings der Schnauf aus. Die Exporte wuchsen im letzten Monat des Jahres nominal leicht, real gingen sie zurück.
Ausfuhren verlieren etwas an Schwung
Das Ausfuhrwachstum erreichte im Dezember nominal noch 0,4% auf 14,1 Mrd CHF, teilte die Eidgenössische Zollverwaltung (EZV) am Dienstag mit. Real schrumpften die Exporte um 3,6%. Auch die Importe zeigten Tendenz zur Welke: Nominalwachstum um 2,5% auf 13,9 Mrd CHF; real ein Rückgang um 2%.
Chemische Industrie und Maschinen drücken
Bei den Exporten rutschten im Dezember 4 von 10 Branchen ins Minus, darunter die Schwergewichte Chemische Industrie sowie Maschinen und Elektronikindustrie. In der Folge sackte der Aussenhandelsüberschuss im Dezember um 59% auf 198,1 Mio CHF ab. Trotz des schwachen Schlussquartals hat es aber laut EZV zu einem neuen Rekordjahr gereicht: Der Überschuss der Handelsbilanz übertraf 2007 mit 13,9 Mrd CHF den Wert des vergangenen um 1,8 Mrd CHF. Die Preise der Exportgüter zogen im Dezember 2007 Vergleich zu den Vormonaten um 4,4% an. Jene für Importe stiegen um 4,6% und damit im Rahmen der Vormonate. Im Gesamtjahr 2007 allerdings verteuerten sich die Ausfuhrgüter (+4,4%) etwas stärker als die Importwaren (+3,9%), womit eine leichte Verbesserung der Terms of Trade resultierte.
Neuer Rekordsaldo 2007
Schweizer Produkte sind im Ausland gefragt wie nie: 2007 haben 7 von 10 Exportzweigen ihr schon im Vorjahr beachtliches Wachstum noch einmal gesteigert. Die Hälfte der Branchen legte zwischen 11 und 24% zu. Wachstumsprimus blieb die Nahrungs- und Genussmittelindustrie, wie die Eidgenössische Zollverwaltung am Dienstag mitteilte. Sie verdreifachte etwa den Auslandabsatz beim Kaffee auf 570 Mio CHF. In der Getränkesparte wuchsen die Ausfuhren um einen Drittel.
Weitere Rangliste
Auf den Plätzen Zwei und Drei folgten die Uhren- und Metallindustrie. Die Metallbranche verzeichnete allerdings einen Preisauftrieb von 23%. Ein Achtel mehr Auslandabsatz fuhr die Kunststoffindustrie ein, ähnlich kräftig wuchsen Maschinen- und Elektronikindustrie. Rückläufig waren einzig die Lieferungen der Maschinen für die Grafische- und Papierindustrie sowie die Telekommunkation (-19,8 %). Die chemische Industrie als grösste Exportbranche wies eine Steigerung um 10% aus. Gleich um drei Zehntel wuchs bei ihr die Ausfuhr von Agrochemikalien. Die umsatzträchtigste Division – Phamazeutika, Diagnostika und Vitamine – legte um 4,5 Mrd CHF oder 9,7% zu.
Die Ausfuhr von Präzisionsinstrumenten wuchs um 8%, blieb damit aber unter den Wachstumsraten des Vorjahres. Textil-, Papier-, Grafische – und Bekleidungsindustrie weiteten die Exporte um 4 bis 6% aus. In die Industrienationen führte die Schweiz ein Zehntel mehr aus. Dabei wuchs der Absatz in der EU mit 11,7% weit deutlicher als in Übersee (+1,4%). Die Exporte in die USA stagnierten, nach Japan waren sie merklich rückläufig. Um ein Viertel wuchsen die Ausfuhren in die Transformationsländer.
Ein Blick auf die Ausfuhrländer
Bezogen auf einzelne Länder stachen Russland, Brasilien, China und Tschechien hervor. Dorthin wurden wertmässig 26 bis 30% mehr Güter exportiert. Polen, Griechenland, Saudi-Arabien, Australien, Belgien und Indien führten zwischen einem Fünftel und einem Viertel mehr Güter aus der Schweiz ein. Hongkong, Singapur, die Türkei, Deutschland, das Vereinigte Königreich, Italien und Spanien verzeichneten ein Wachstum zwischen 10 und 18%. (awp/mc/th)