Kurs des Euro klettert zeitweise über 1,49 Dollar
Bis zum späten Nachmittag löste sich die europäische Gemeinschaftswährung mit 1,4872 Dollar aber etwas von ihrem Tageshoch bei 1,4914 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittag auf 1,4895 (Freitag: 1,4792) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6714 (0,6760) Euro.
«Sprung über 1.50 Dollar nicht ausgeschlossen»
«Ein Sprung über die Marke von 1,50 Dollar ist kurzfristig nicht ausgeschlossen», sagte Devisenhändler Michael Burckhart von der Landesbank Hessen-Thüringen. Nach wie vor überwögen am Markt die Sorgen vor einer Rezession in den USA. US-Notenbankpräsident Ben Bernanke hatte den Zinssenkungserwartung mit einer Rede am vergangenen Donnerstag einen kräftigen Impuls gegeben. Die Aussagen wirkt noch nach, sagte Burckhart. Am Markt werde inzwischen überwiegend eine kräftige US-Zinssenkung um 0,50 Prozentpunkte unterstellt. Damit schwinde der Zinsvorsprung der USA gänzlich.
Tunnelblick
Auch zum Pfund zeigt sich der Euro weiter von seiner starken Seite: Der Euro kletterte am Montag zum Pfund auf einen neuen Rekordstand. EZB-Präsident Jean-Claude Trichet hatte zuletzt keine Neigung im EZB-Rat zu Zinssenkungen erkennen lassen. Die Inflationsgefahren stehen bei den Währungshütern für die Eurozone im Mittelpunkt, während die US-Notenbank und die britische Notenbank mit Blick auf die kräftige Abschwächung des Wirtschaftswachstums laut Ökonomen weitere Zinssenkungen vornehmen dürften. Experte Burckhart hält die einseitige Ausrichtung am Markt zugunsten des Euro allerdings für etwas einseitig: «Langsam bekommt der Markt einen Tunnelblick. Das spricht mittelfristig für eine Korrektur.»
Referenzkurs bei 1,6265 CHF
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,76000 (0,75550) britische Pfund, 160,55 (161,18) japanische Yen und auf 1,6265 (1,6312) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 902,00 (891,00) Dollar gefixt. (awp/mc/ps)