US-Ausblick: Etwas fester – Bear Stearns und Starbucks höher

Mit der Veröffentlichung der Zahlen wird nach der Handelseröffnung an der Wall Street gerechnet. Die Entwicklung am Immobilienmarkt war für die Währungshüter bisher ein Schlüsselindikator zur Abschätzung der Rezessionswahrscheinlichkeit. Vorbörslich profitierten die Aktien von Bear Stearns und Starbucks von einem Führungswechsel.


Der Future auf den Dow Jones lag gegen 14.45 Uhr 0,36 Prozent höher bei 12.925,00 Punkten, nachdem der Leitindex am Montag 0,21 Prozent auf 12.827,49 Punkte gewonnen hatte. Der Future auf den S&P-500-Index stieg um 0,70 Prozent auf 1.431,50 Zähler – am Vortag hatte der breit gefasste Index um 0,32 Prozent auf 1.416,18 Zähler zugelegt. Der Future auf den NASDAQ 100 gewann 0,61 Prozent auf 1.987,25 Punkte. Der technologielastige Auswahlindex war am Montag um 0,31 Prozent auf 1.957,44 Punkte gefallen.


Aktien von Bear Stearns gewannen im vorbörslichen Handel 2,16 Prozent auf 77,90 US-Dollar. Der umstrittene Chef der problembeladenen US-Investmentbank, James Cayne, gibt laut US-Medien sein Amt auf. Er wolle aber Vorsitzender des Verwaltungsrats bleiben. Nachfolger an der Spitze der Bank solle der Bear-Stearns-Topmanager Alan Schwartz werden, hiess es am Dienstag übereinstimmend in amerikanischen Zeitungen. Die Bank hatte im vierten Quartal wegen der Hypothekenkrise den ersten Verlust ihrer Geschichte erlitten und musste Abschreibungen in Milliardenhöhe vornehmen.


Auch J.P. Morgan Chase dürften in Bewegung geraten. Nach Angaben von Konkurrent Merrill Lynch dürfte die Bank für das vierte Quartal Wertberichtigungen von 1,4 Milliarden Dolllar vornehmen.


Starbucks-Titel sprangen vorbörslich um 8,16 Prozent auf 19,88 Dollar hoch. Die amerikanische Kaffeehaus-Kette tauscht ihren Chef aus. Unternehmensgründer Howard Schultz übernimmt mit sofortiger Wirkung wieder die Führung. Der bisherige Konzernchef Jim Donald verlasse das Unternehmen, hatte Starbucks am Montag nach Börsenschluss überraschend mitgeteilt. In den USA sollen zudem schlecht laufende Läden geschlossen werden und weniger neue Geschäfte öffnen als bislang geplant. Die Bank of America stufte das Papier der Kaffeehaus-Kette auf «Neutral» hoch.


Microsoft-Aktien stiegen um 0,69 Prozent auf 34,85 Dollar. Der US-Software-Primus verstärkt sich bei der Suchmaschinen-Technologie und will den norwegischen Spezialisten Fast Search and Transfer für umgerechnet 838 Millionen Euro kaufen. Bedeutende Aktionäre sowie der Verwaltungsrat der Norweger hätten der Übernahme bereits zugestimmt, hiess es. Bis zum zweiten Quartal will Microsoft das Geschäft über die Bühne bringen.


KB Home sanken dagegen um 2,60 Prozent auf 18,00 Dollar. Das Bauunternehmen hatte im vierten Quartal einen deutlichen Umsatzrückgang verzeichnet und wegen Abschreibungen seinen Nettoverlust ausgeweitet.


Papiere von Ford Motor sollten ebenfalls im Auge behalten werden. Der Autobauer will binnen der nächsten zwei Jahre in Indien die Produktion eines Billigautos starten. Der zweitgrösste US-Hersteller investiert dort zusätzlich rund eine halbe Milliarde Dollar. Die bestehenden Kapazitäten im Werk Chennai sollen auf 200.000 Fahrzeuge und 250.000 Motoren pro Jahr hochgefahren werden.


Supervalu verloren 0,93 Prozent auf 33,97 Dollar. Der Supermarktbetreiber hatte im dritten Geschäftsquartal seinen Gewinn um fast 25 Prozent gesteigert, den Ausblick für das Gesamtjahr aber gesenkt. (awp/mc/pg)

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