CH-Mittag: Abgaben auf breiter Front – Rezessionsängste belasten
Zudem würde es dem Geschehen an Nachrichten und somit an Impulsen fehlen. Liquidität wäre eigentlich genug vorhanden, meinte ein Händler. Doch angesichts der Unsicherheiten im Zusammenhang der wirtschaftlichen Entwicklung in den USA würden sich Anleger vorerst bei Engagements zurückhalten. Die Kreditkrise sei nach wie vor ein Thema, so der Händler. 2008 könnte daher ein sehr schwieriges Jahr werden.
Der weitere Handelsverlauf dürfte stark von den am Nachmittag anstehenden US-Wirtschaftsdaten wie Erstanträge auf Arbeitslosengeld, Auftragseingänge der Industrie und Rohöldaten beeinflusst werden.
Der SMI verliert bis um 11.40 Uhr 1,98% oder 168,07 Punkte auf 8’316,39 Zähler. Der SLI gibt um 2,17% auf 1’268,33 Punkte nach. Der SPI sinkt um 1,91% auf 6’793,47 Punkte.
Im Zusammenhang mit den wieder aufgekommenen Rezessionsängsten stehen die zyklischen und konjunktur-sensitiven Werte am stärksten unter Druck. Unter den Blue Chips geben ABB mit -4,4% auf 31,18 CHF am deutlichsten ab, OC Oerlikon (-3,9% auf 455,00 CHF) und Geberit (-3,8% auf 149,60 CHF) halten im SLI die rote Laterne. Auch Swatch (-3,7% auf 328,50 CHF), Richemont (-3,6% auf 74,90 CHF), Clariant (-3,5% auf 10,16 CHF) oder Adecco (-2,9% auf 59,50 CHF) werden überdurchschnittlich zurückgenommen.
Ebenso deutlich trennen sich die Anleger am ersten Handelstag im neuen Jahr von den Bankenwerten. Julius Bär verbilligen -4,0% auf 89,90 CHF, UBS um 2,8% auf 50,95 CHF und CS um 2,5% auf 66,40 CHF.
Besser schlagen sich – wie in einem solchen Umfeld oft üblich – die defensiven Werte. Nestlé (-0,5% auf 517,50) verzeichnen unter den Blue Chips die geringsten Abgaben, Novartis (-1,4% auf 61,25 CHF) wird unterdurchschnittlich zurückgenommen. Die Verluste von Roche (-1,9% auf 191,80 CHF) bewegen sich in etwa auf Marktniveau.
Besser als der Markt halten sich auch die defensiven Swisscom (-1,0% auf 437,50 CHF) und Syngenta (-0,7% auf 286,50 CHF). Am Nachmittag wird der amerikanische Agrochemiekonzern Monsanto Zahlen vorlegen, was den Kurs von Syngenta beeinflussen könnte.
Im SLI leiden Petroplus unter den hohen Rohölnotierungen und geben um 3,6% nach. Mit den geringsten Abgaben fallen Kühne + Nagel (-0,4% auf 108,10 CHF) und Lonza (-0,5% auf 136,70 CHF) auf.
Im breiten Markt profitieren Addex Pharmaceuticals (+2,7%) vom Abschluss einer Lizenzvereinbarung mit Merck & Co, die dem Unternehmen bis 702 Mio USD einbringen kann. Auch weitere Biopharma-Titel sind gesucht. So legen Santhera um 1,2% und Biomarin um 0,7% zu. Demgegenüber werden Newron um 2,9% nach zurückgenommen.
Swisslog hat einen Grossauftrag zum Bau eines Kommissionier- und Lagerverwaltungssystems vermeldet, werden jedoch um 0,6% tiefer umgesetzt. (awp/mc/gh)