CH-Eröffnung: Nach freundlichem Start ins Minus gerutscht
Als Grund für die mässige Stimmung vor dem bevorstehenden Jahreswechsel nennen Händler ein gemäss ersten Angaben leicht enttäuschend verlaufenes Weihnachtsgeschäft in den USA und den wieder sehr hohen Ölpreis. Der US-Leitindex Dow Jones hatte am Vortag kaum verändert geschlossen; am Heiligen Abend und am vergangenen Freitag nach Börsenschluss in Europa hatten die US-Aktien allerdings noch deutlich zugelegt.
Bis um 09.30 Uhr gibt der SMI um 7,53 Punkte oder 0,09% auf 8’460,84 Punkte leicht nach. Der breite SPI verliert 0,04% auf 6’897,78 Punkte, wogegen der SLI um 0,05% auf 1’293,57 Punkte minim anzieht.
Ob es zum Abschluss der Window-Dressing-Saison noch zu grossen Bewegungen komme, bleibe fraglich, hiess es in Marktkreisen. Der Handel dürfte wegen zahlreicher ferienbedingter Abwesenheiten und angesichts der dünnen Nachrichtenlage dünn bleiben, was den Kursbewegungen einen gewissen zufälligen Anstrich verleihe.
Am stärksten unter Druck stehen derzeit Holcim (-0,7% auf 120,80 CHF).
Für die schwächliche Performance des SMI sind aber vor allem die negativen Vorzeichen verschiedenen Schwergewichte verantwortlich: Novartis verlieren 0,6% auf 62,20 CHF und Roche 0,7% auf 194,10 CHF. Die weiterhin ablehnende Haltung der japanischen Behörden gegenüber der Verschreibung des Grippemittels Tamiflu an Jugendliche dürfte allerdings nicht der Hauptgrund für die Abgaben in Roche sein, heisst es in Handelskreisen.
Nestlé (-0,5% auf 517 CHF) belasten den SMI ebenfalls, wobei hier eine Meldung über Untersuchungen der kanadischen Wettbewerbsbehörden über mögliche Preisabsprachen dem Titel den Wind etwas aus den Segeln nimmt. Grundsätzlich stünden Nestlé wie in den vergangenen Tagen aber wegen Gewinnmitnahmen unter Druck, hiess es in Börsenkreisen. Der Titel steht gegenüber Ende 206 noch immer knapp 20% im Plus.
Die Kursverluste der drei letztgenannten werden an der Börse aber auch im Zusammenhang mit dem grossen Verfallstermin vom vergangenen Freitag gesehen. Es seien noch Handelspositionen im Markt, meinte ein Beobachter. Seien diese einmal abgebaut, könnte der Markt im Tagesverlauf noch ins positive Terrain vorstossen.
Swisscom (-0,1% auf 440,50 CHF) bewegen sich im breiten Mittelfeld. Die UBS hat das Kursziel für den Telekom-Anbieter auf 500 von 535 CHF gesenkt, hält aber an der Kaufempfehlung fest.
Uneinheitlich zeigen sich die Grossbanken. Während CS um 0,4% auf 67,95 CHF nachgeben, gehören UBS (+0,7% auf 52,20 CHF) zu den grössten Gewinnern. Nach fünf Tagen mit sinkenden Kursen stabilisieren sich UBS damit auf tiefem Niveau.
ABB liegen derzeit mit einem Plus von 1,7% auf 32,54 CHF an der Spitze des SMI und gehören mit einer Performance von knapp plus 50% auch übers Gesamtjahr gesehen zu den absoluten Spitzenaktien in der Schweiz. Ein Kommentar der Société Général sorgt einmal mehr für Spekulationen um ein mögliches Übernahmeangebot von ABB an Schneider Electric.
Im SLI liegt mit OC Oerlikon (+1,4% auf 483 CHF) ebenfalls ein Industrietitel vorne. Lonza geben dagegen nach dem Verkauf des Grossteils der Beteiligung an der italienischen Polynt 0,5% auf 134,10 CHF ab.
Im breiten Markt ziehen Swisslog nach einem am vergangenen Freitag verkündeten Grossauftrag um 3,2% an. Noch grössere Avancen verzeichnen aber Implenia (+5,4%) oder Linth & Sprüngli (+5,0%). (awp/mc/gh)