SBB: Zwiespältige Bilanz von Chef Andreas Meyer
Die Vorgabe, mit SBB Cargo im kommenden Jahr schwarze Zahlen zu schreiben, sei nicht zu schaffen. Er könne einen Stellenabbau nicht ausschliessen, sagte SBB-Chef Andreas Meyer in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» (NZZaS, Ausgabe 23.12.). Das Jahresergebnis werde nicht erfreulich sein.
Entwicklung negativ verlaufen
Laut Meyer sei die Entwicklung bei SBB Cargo im laufenden Jahr entgegen dem Markttrend im Güterverkehr negativ verlaufen. Herauszufinden, wo Geld verdient oder verloren wurde, sei schwieriger als er gedacht habe. Man habe einen Einstellungs- und Investitionsstopp verfügt und die Marketingaktivitäten stark reduziert. Der Verkauf bei SBB Cargo habe zum Teil mehr auf den Umsatz geschaut als auf das Ergebnis. Dies und die Gewährung unnötiger Rabatte habe man gestoppt.
Erfreuliche Entwicklung im Passagierbereich
Erfreulich ist dagegen die Entwicklung im Passagierbereich. «Wir überlegen uns, ob wir nicht massiv mehr als geplant in die Beschaffung von neuem Rollmaterial investieren müssen», sagte Meyer. Geprüft werde neben den jährlich Investitionen von 500 Mio CHF eine «veritable Investitions-Offensive».
Acht bis zwölf Jahre überbrücken
Damit sollen jene acht bis zwölf Jahre überbrückt werden, bis der Ausbau der Infrastruktur mittels dem Projekt ZEB (Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur) realisiert ist. Entscheide über die Investitions-Offensive sollen laut Meyer im ersten Halbjahr 2008 fallen.
Pendlerströme verbessern
Bei der SBB macht man sich aber auch Gedanken, wie die Pendlerströme besser in die und aus den Bahnhöfen geleitet werden können. «Hier sind wir daran herauszufinden, wie mit neuen Durchgängen Verbesserungen realisiert werden können», sagte Meyer.
Mehr Geld für die Schienen
Mehr Geld soll laut Andreas Meyer auch in den Unterhalt der Schienen gesteckt werden. Dies führe zu einer Stabilisierung des Betriebes. Die SBB habe das Netz mit der höchsten Auslastung der Welt, 20% mehr als Japan.
Meyers Hauptziel 2008
Meyers Hauptziel für 2008 ist die Annäherung zwischen der gemessenen Pünktlichkeit der Züge und dem, was die SBB-Kunden empfinden. (awp/mc/ab)