EU-Verlauf: Verluste – Banken unter Druck
Belastend wirkten auch auch Aussagen des Chefs der Europäischen Zentralbank (EZB), Jean-Claude Trichet, wonach die Risiken für die Inflationsentwicklung klar aufwärts gerichtet seien. Nachmittags werden die Quartalszahlen von Morgan Stanley Händlern zufolge im Fokus stehen. Analysten sind unterschiedlicher Meinung, ob die Investmentbank grössere Abschreibungen als zuvor angekündigt vornehmen muss.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor 0,49 Prozent auf 4.287,89 Punkte. Der STOXX 50 , der auch schweizerische und britische Werte umfasst, fiel um 0,62 Prozent auf 3.629,16 Punkte. Für den Pariser CAC 40 ging es um 0,58 Prozent auf 5.477,46 Zähler nach unten. In London sank der Leitindex FTSE 100 um 0,31 Prozent auf 6.259,60 Punkte. Der Euronext 100 verlor 0,61 Prozent auf 973,40 Zähler.
Finanzwerte zählten zu den Verlierern. Händler verwiesen auf eine negative Studie von Goldman Sachs als Belastungsfaktor. So fielen die Aktien der UBS um 1,68 Prozent auf 52,70 Schweizer Franken. Goldman Sachs senkte die Einschätzung für die Aktien der Grossbank von «Buy» auf «Neutral», hob das Kursziel aber von 63,80 auf 63,90 Franken an. Das Bankhaus habe zwar bereits Milliarden aus Subprime-Geschäften abgeschrieben, es wachse aber die Gefahr von Ausfällen bei anderen Kreditformen, schrieben die Analysten von Goldman Sachs.
Für die Titel von Barclays ging es um 2,01 Prozent auf 498,75 Pence nach unten. Goldman Sachs hat die Aktien in die «Conviction Sell List» aufgenommen. Die Papiere des Finanzinstitutes wurden zugleich von «Neutral» auf «Sell» abgestuft und das Kursziel von 608,00 auf 482,00 Pence gesenkt. Die Bank bleibe unter Druck, da auch bei anderen Krediten als bei den Subprime-Hypotheken Ausfälle drohten, hiess es.
Aktien von Northern Rock hingegen gewannen an der «Footsie»-Spitze 4,26 Prozent auf 90,00 Pence. Einem Bericht der BBC zufolge hat sich die angeschlagene Hypothekenbank an ihren Wettbewerber Bradford & Bingley gewandt und vorgeschlagen, einige Vermögenswerte an den Rivalen zu veräussern. Titel von Bradford & Bingley stiegen um 2,24 Prozent auf 263,00 Pence.
Papiere von BP verloren 0,66 Prozent auf 602,50 Pence. JP Morgan hat die Bewertung der Papiere des Ölkonzerns von «Overweight» auf «Neutral» zurückgenommen. Die bedeutenden Fortschritte von BP-Chef Tony Hayward seien allmählich eingepreist, schrieb Analyst Gordon Gray. Der Experte äusserte sich jedoch zuversichtlich mit Blick auf die langfristige Entwicklung von BP.
Aktien von Philips stiegen in Amsterdam um 1,13 Prozent auf 30,34 Euro und zählten damit zu den stärksten Gewinnern im Amsterdam-Exchanges-Index . Der niederländische Elektronikkonzern startet am 2. Januar 2008 ein neues, fünf Milliarden Euro teures Aktienrückkaufprogramm. Im Gegenzug wird das aktuelle Rückkaufprogramm am heutigen Mittwoch gestoppt. Ausserdem wurden die Philips-Titel von der Bank Cheuvreux in die Liste ihrer ausgewählten Investments aufgenommen.
In Zürich waren Titel von Synthes mit einem Plus von 1,91 Prozent auf 144,10 Schweizer Franken der grösste Gewinner. Das Medizintechnik-Unternehmen hat die Zulassung der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA für den Vertrieb des Halswirbelsäulen -Bandscheibenersatzes ProDisc-C in den USA erhalten. (awp/mc/pg)