Freddie Mac schränkt Rückkauf überfälliger Kredite ein

Künftig werde der halbstaatliche Hypothekenaufkäufer überfälliger Kredite, die als Sicherheit für forderungsbesicherte Wertpapiere in einen entsprechenden Pool eingebracht wurden, nicht mehr wie bisher automatisch zurückkaufen, sobald der Schuldner mehr als 120 Tage im Verzug ist, teilte das Unternehmen in McLean (Virginia) mit. Stattdessen müsse nun eines von vier weiteren Kriterien erfüllt sein, bevor Freddie Mac die Kredite zurückkaufe. Dadurch solle es ermöglicht werden, überfällige Kredite länger in den entsprechenden Wertpapierpools zu belassen.


Tiefere Kapitalkosten erhofft
Künftige will Freddie Mac nur noch die überfälligen Kredite zurückkaufen, bei denen es entweder bereits zur Zwangsvollstreckung gekommen ist, die 24 Monate überfällig sind, bei denen die Hypothekenbedingungen geändert wurden oder bei denen die Kosten für die Ausfallssicherung die Rückkaufkosten überschreiten. Freddie Mac verspricht sich hiervon unter anderem eine Senkung der eigenen Kapitalkosten. Zudem würden durch die Änderungen der Rückkaufkriterien die eigenen Erwartungen an die Kreditausfälle in den eigenen Büchern besser widergespiegelt.


Ausgetrockneter Markt
Freddie Mac hat sich darauf spezialisiert, Hypothekenkredite von Banken aufzukaufen, diese Kredite zusammen und dann als forderungsbesicherte Wertpapiere am Kapitalmarkt zu platzieren. Dieser Markt ist im Zuge der Subprime-Krise um zweitklassige Hypothekendarlehen weitgehend ausgetrocknet. Seit immer mehr US-Kreditnehmer mit ihren Raten Verzug kommen, hat das Unternehmen bereits viel Geld verloren. Allein für das dritte Quartal fiel ein Verlust von zwei Milliarden Dollar an. (awp/mc/ps)

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