EU-Ausblick: Knapp behauptet – Gemischte Vorgaben

Der Future auf den EuroSTOXX 50 entspricht am Morgen einem Stand des europäischen Leitindex von 4.380 Punkten. Am Freitag ging der Index mit plus 1,10 Prozent auf 4.394,95 Zähler aus dem Handel. Finspreads sieht den britischen Leitindex FTSE 100 in London bei 6.421 Zählern. Zum Wochenausklang war der Index um 1,31 Prozent auf 6.432,50 Zähler gestiegen. In den USA hatte der Dow Jones gut behauptet geschlossen, veränderte sich nach Xetra-Handelsende per saldo allerdings kaum. Der Nikkei-225-Index gab am Morgen 0,33 Prozent ab.


In London sollten die Rohstoffwerte BHP Billiton und Rio Tinto erneut im Blick behalten werden. Rio-Tinto-Chef Tom Albanese sagte in einem Interview im australischen Fernsehen, das Angebot von BHP Billiton sei weit weg von der «wahren Bewertung» des Unternehmens. Rio Tinto hat das Angebot von drei BHP-Aktien für eine Rio-Tinto-Aktie abgelehnt. Die Offerte bewertet Rio Tinto auf dem aktuellen Kursniveau mit über 134 Milliarden US-Dollar.


Auch die Aktien von Northern Rock stehen weiter im Blick. Die britische Regierung drängt die krisengeschüttelte heimische laut einem Pressebericht zur Suche nach alternativen Investoren. Finanzminister Alistair Darling habe das Institut ersucht, auch andere Übernahmegebote als das von Richard Bransons Virgin Group zu prüfen, schrieb die «Financial Times» unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Die Finanzinvestoren Cerberus und JC Flowers hätten noch nach dem Vorpreschen von Virgin vor einer Woche jeweils eigene Gebote abgegeben, hiess es. Virgin verhandelt unterdessen einem Pressebericht zufolge weiter. Die Finanzierung stehe noch nicht, berichtet des «Telegraph» aus Kreisen.


In Paris richtet sich der Blick auf Vivendi-Aktien . Der französische Medienkonzern und der US-Spieleanbieter Activision schliessen ihr Videospielgeschäft zusammen. Die Transaktion wird nach Angaben von Vivendi vom Sonntag mit 18,9 Milliarden Dollar bewertet. Daraus erwächst der weltgrösste Anbieter interaktiver Spiele.


In der Schweiz dürften Übernahmepläne für Bewegung sorgen. Der Schweizer Lebensversicherer Swiss Life will den deutschen Finanzdienstleister AWD für rund eine Milliarde Euro übernehmen. Den AWD-Aktionären sollen 30 Euro je Anteil geboten werden. Der AWD-Vorstand befürwortet die Offerte und beabsichtigt, den Aktionären die Annahme des Angebots zu empfehlen. Swiss Life hält trotz der geplanten Übernahme an seinem Aktienrückkaufprogramm über 2,5 Milliarden Schweizer Franken (rund 1,5 Mrd Euro) fest. Swiss Life wird den Kauf der Anteile an AWD aus eigenen Mitteln finanzieren.


Der Schweizer Pharmakonzern Novartis und das Biotechnologie-Unternehmen MorphoSys haben eine umfangreiche langjährige Partnerschaft vereinbart. Die Gesamtsumme von Zahlungen an MorphoSys könnte sich auf bis zu einer Milliarde US-Dollar (681,8 Mio Euro) belaufen.


Fusionsnachrichten könnten auch in Amsterdam für Schwung sorgen. Das niederländische Zeitarbeitsunternehmen Randstad hat sich mit dem heimischen Wettbewerber Vedior auf dessen Übernahme geeinigt. Randstad bietet 9,50 Euro in bar und 0,32759 eigene Aktien je Vedior-Papier. Die Vedior-Aktionäre sollen künftig 33 Prozent der Aktien des fusionierten Unternehmens halten. Beide Gesellschaften erwarten von dem Zusammenschluss jährliche Synergien in Höhe von 100 Millionen Euro. (awp/mc/ab)

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