EU-Mittag: Etwas fester – Anschlusskäufe dank Zinsfantasie aus den USA

Die Nachrichtenlage auf Unternehmensseite sei unterdessen relativ dünn, sagten Händler. Entsprechend würden einige Einzelwerte von Studien bewegt. Unterdessen warteten Investoren auf zahlreiche Konjunkturdaten aus Europa und den USA. Positiv wirkten auch am Mittag die gute Vorgabe aus Asien sowie deutlich anziehende US-Indexfutures als Katalysator für weitere Kursgewinne.


Der EuroSTOXX50 stand am Mittag mit 0,74 Prozent im Plus bei 4.379,70 Zählern. Der europäische Leitindex schwankte im bisherigen Verlauf zwischen 4.348 und 4.386 Punkten. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 gewann 0,70 Prozent auf 3.737,11 Punkte. Der Euronext 100 rückte um 0,63 Prozent auf 997,50 Zähler vor. In Paris gewann der CAC 40 0,76 Prozent auf 5.640,44 Punkte. Der Londoner FTSE 100 stieg um 0,68 Prozent auf 6.392,10 Zähler. Der Swiss-Market-Index (SMI) gewann 0,71 Prozent auf 8.796,26 Punkte.


Unter den Profiteuren von Analystenstudien kletterten Vinci als ein Favorit im EuroSTOXX um 2,77 Prozent auf 54,45 Euro hoch. Händler verwiesen auf einen positiven Kommentar von Goldman Sachs als Antrieb. Die Analysten setzten den französischen Bauwert in einer Sektor-Erststudie auf ihre «Pan-Europe Conviction Buy List» und nannten ein Kursziel von 70,35 Euro. In London sackten dagegen Mitchells & Butler als einer der schwächsten «Footsie»-Werte um 2,31 Prozent auf 572,00 Pence ab. ABN Amro stuften von «Buy» auf «Hold» ab und reduzierten das Kursziel für den Pubbetreiber auf 590 Pence.


Fortis drehten nach Anfangsverlusten mit 0,38 Prozent auf 18,58 Euro ins Plus. Der belgisch-niederländische Finanzkonzern gibt zur Finanzierung der Teil-Übernahme der niederländischen Grossbank ABN Amro eine bis zu 2,5 Milliarden Euro schwere Wandelanleihe aus. Eine Aufstockung um weitere 500 Millionen ist möglich. Die Zeichnung der Papiere und die Festsetzung des Ausgabepreises werde noch im Tagesverlauf erwartet, hiess es. In den vergangenen Tagen seien die Aktien von Fortis wegen des Einstiegs des chinesischen Versicherers Ping An mit 4,18 Prozent schon kräftig angezogen und zu Handelsbeginn habe es Gewinnmitnahmen gegeben, sagten Händler.


Schneider Electric legten 1,35 Prozent auf 94,92 Euro zu. Händlern zufolge begrüssen Börsianer die überraschende Veröffentlichung der Umsatzziele. Der französische Elektrokonzern rechnet im kommenden Jahr mit einem geringeren organischen Umsatzwachstum als 2007 – das organische Plus beim Konzernumsatz dürfte bei sechs bis acht Prozent liegen. Voraussetzung sind laut Schneider gleichbleibende Marktbedingungen. Für 2007 hatte Schneider Electric zuletzt ein organisches Umsatzplus von 13 Prozent angekündigt.


Kazakhmys rutschten in London um 2,20 Prozent auf 1.317 Pence ab. Händler verwiesen auf Gerüchte um eine umfangreiche Platzierung als Belastung. Demnach sollen 11,7 Millionen Aktien des Minenbetreibers von der Credit Suisse an den Markt gebracht werden. Details über die Preisspanne seien bisher nicht genannt worden. BSkyB fielen nach einer Abstufung durch Goldman Sachs um 3,23 Prozent auf 614 Pence.


In Zürich wurden laut Händlern die eher defensiv eingeschätzten Titel vernachlässigt und zogen nicht mehr mit dem Gesamtmarkt mit: Entsprechend standen Nestle , die 0,82 Prozent auf 542,50 Schweizer Franken verloren, und Novartis mit einem Abschlag von 0,23 Prozewnt auf 64,15 Franken als einzige SMI-Mitglieder im Minus. Die Meldung von Lohnerhöhungen um insgesamt 2,5 Prozent bei dem Pharmakonzern zum April 2008 sind dagegen aus Sicht eines Börsianers weniger kursrelevant. (awp/mc/ab)

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