Unicredit-Chef stellt Geschäftsmodell in Frage

Der Fokus der Bank solle sich vom bisherigen Modell wegbewegen, Kreditrisiken zu bündeln und an Investoren weiterzureichen, sagte Vorstandschef Alessandro Profumo der «Financial Times» (Freitagausgabe). Stattdessen wolle die Bank mehr Gewicht darauf legen, ihren Kunden eine breitere Produktpalette anzubieten. «Ursprünglich hatten wir die Idee, uns in Richtung eines Geschäftsmodells zu bewegen, Risiken verstärkt zu bündeln und zu vertreiben. Dieses Modell gibt es nicht mehr.»


Konkrete Schritte angekündigt
Profumo kündigt konkrete Schritte für sein Unternehmen an. Die Unicredit müsse in Zukunft einen grösseren Teil der ausgegebenen Kredite in der eigenen Bilanz halten. Daraus folge, dass höhere Einnahmen nur durch einen verstärkten Verkauf von Produkten an Privat- und Geschäftskunden zu erzielen seien. Dieser Schritt werde voraussichtlich einen erhöhten Kapitalbedarf nach sich ziehen, räumte Profumo ein. «Wir müssen sehr genau darauf achten, welche Umsätze wir mit dem vorhandenen Kapital generieren», sagte er.


Zustand des Finanzsystems entspannt
Italiens Banken haben bisher kaum Auswirkungen der Kreditkrise auf ihre Bilanzen öffentlich bekannt gegeben. Auch die Aufsichtsbehörden signalisierten, dass sie den Zustand des Finanzsystems des Landes entspannt sehen. Die italienische Zentralbank hatte von den Banken mehrere Male Auskünfte über ausserbilanzielle Risiken verlangt und in diesem Zusammenhang auch mehrere Vor-Ort-Untersuchungen durchgeführt. (awp/mc/ab)

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