EU-Eröffnung: Leichte Verluste – Euro und Ölpreis belasten

Die Vorgaben waren zuvor gemischt ausgefallen: Während der Dow Jones am Vorabend nach Handelsende in Europa noch rund 125 Punkte gewonnen und nahe Tageshoch geschlossen hatte, ging der Nikkei-225-Index am Morgen schwach aus dem Handel. Besondere Beachtung dürften am Nachmittag die US-Lagerbestandsdaten finden.


Der EuroSTOXX 50 gab um 0,14 Prozent auf 4.401,22 Zähler nach. Der STOXX 50 , der auch Schweizer und britische Werte umfasst, büsste 0,09 Prozent auf 3.771,19 Punkte ein. Der Euronext 100 verlor 0,11 Prozent auf 1.020,00 Punkte. Der Pariser CAC 40 verbesserte sich dagegen um 0,17 Prozent auf 5.718,94 Zähler. In London ging es für den Leitindex FTSE 100 um 0,19 Prozent auf 6.462,40 Punkte nach unten.


Die Berichtssaison steht weiter im Blick, wobei sich das Interesse vor dem Hintergrund der Turbulenzen an den Kreditmärkten vor allem auf die Bilanzen der Societe Generale (SocGen) sowie von ING konzentrierte.


Die französische Grossbank SocGen hat im dritten Quartal wegen der Verwerfungen an den Finanzmärkten einen zweistelligen Gewinnrückgang verbucht. Dieser sei am Markt jedoch erwartet worden, kommentierten Händler. Negative Überraschungen seien ausgeblieben und die Erleichterung darüber überwiege. Entsprechend legten die Papiere um 1,13 Prozent auf 107,60 Euro.


Für die Papiere der ING ging es dagegen trotz deutlicher Gewinnsteigerung um 2,12 Prozent auf 29,03 Euro nach unten. Der niederländische Finanzkonzern hat im dritten Quartal dank des Verkaufs seiner Beteiligung an ABN Amro 47 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Damit habe ING die Erwartungen aber allenfalls getroffen, begründete ein Händler die Kursverluste. Das Versicherungsgeschäft habe enttäuscht.


Abseits der Finanzbranche wartete der Ölkonzern TOTAL am Morgen mit einer gemischten Bilanz auf: Einem Umsatzanstieg um drei Prozent stand im dritten Quartal ein Rückgang des bereinigten Gewinns auf 3,004 Milliarden Euro zurück. Die von der dpa-AFX-Partneragentur Thomson Financial befragten Analysten hatten im Schnitt aber einen stärkeren Rückgang auf 3,37 Milliarden Euro erwartet. TOTAL-Aktien setzten sich mit plus 3,09 Prozent auf 56,30 Euro an der EuroSTOXX-Spitze ab.


Capgemini sprangen in Paris um 4,95 Prozent auf 44,92 Euro an die Spitze des Leitindex. Der IT-Dienstleister und Unternehmensberater hat sein Margenziel für das Gesamtjahr von 7,0 auf 7,3 Prozent aufgestockt. Dies habe die unter den Markterwartungen liegenden Quartalsumsätze in den Hintergrund gedrängt, sagte ein Händler.


TomTom verloren in Amsterdam 1,22 Prozent auf 55,85 Euro. Die Papiere des Navigationsgeräte-Herstellers setzten sich damit aber bereits im frühen Handel deutlich vom anfänglichen Tief bei 51,06 Euro ab. TomTom hat ein neues Angebot in Höhe von 30 Euro für den Anbieter digitaler Landkarten Tele Atlas vorgelegt. Tele Atlas sprangen um 16,91 Prozent auf 31,60 Euro an.


In London waren vor allem Rohstofftitel gefragt. So kletterten Rio Tinto mit plus 3,90 Prozent auf 4.503 Pence an die Spitze des «Footsie». Next rutschten dagegen nach Zahlen um 2,44 Prozent auf 2.002 Pence ab. Die Bekleidungskette verzeichnete im dritten Quartal mit plus 0,4 Prozent kaum veränderte Gesamtumsätze. Auf vergleichbarer Basis stand gar ein Rückgang zu Buche, der allerdings geringer ausfiel als im Vorquartal.


In Zürich rutschten Clariant um 12,85 Prozent auf 12,48 Schweizer Franken ab. Der Chemiekonzern habe mit der Bilanz des dritten Quartals enttäuscht, hiess es am Markt. So habe zwar der Umsatz leicht über den Erwartungen gelegen, die Gewinnkenzahlen lägen allerdings unter den Prognosen. (awp/mc/ab)

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