Merrill Lynch will sich von Konzernchef trennen
Wann O’Neal gehen muss und wer sein Nachfolger werden soll, stehe allerdings noch nicht fest, berichtete die Zeitung am Sonntag in ihrer Onlineausgabe.
Verlust von 2,3 Milliarden Dollar
Merrill Lynch hatte im dritten Quartal 2007 einen Verlust von 2,3 Milliarden Dollar und Sonderbelastungen von 8,4 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit fehlgeschlagenen Kredit- und Hypotheken bezogenen Investments verbucht. Merrill Lynch nahm nach Angaben der Zeitung keine Stellung.
Kandidaten für die Nachfolge
Die «New York Times» bezeichnet Laurence D. Fink, den Chef des Vermögensverwalters BlackRock, als führenden Kandidaten für eine O’Neal-Nachfolge. Es habe aber noch keinen formellen Vorstoss gegeben. Der Verwaltungsrat habe auch mindestens zwei firmeninterne Kandidaten in Erwägung gezogen. Es handelt sich dabei um Gregory J. Fleming, den Mit-Präsidenten von Merrill Lynch, sowie um Robert J. McCann, den Leiter einer wichtigen Merrill-Lynch-Sparte.
Verwaltungsratsmitglieder verärgert
O’Neal habe die Unterstützung einiger Verwaltungsratsmitglieder auch verloren, weil er auf eigene Faust eine Fusion mit der konkurrierenden Grossbank Wachovia ausgelotet hatte. Mitglieder des Aufsichtsgremiums waren verärgert über die Verkaufsidee zu einem Zeitpunkt, an dem der Aktienkurs niedrig sei und das Unternehmen mit dem Reputationsverlust wegen der Verluste fertig werden müsse.
Aktien schossen nach oben
O’Neal könnte bei einem Ausscheiden mindestens 159 Millionen Dollar (111 Mio Euro) einheimsen, hatte die Zeitung am Samstag berichtet. Bei einem Ausscheiden nach einer Fusion könnte er nach Darstellung der Zeitung sogar bis zu 274 Millionen Dollar bekommen. Die Aktien von Merrill Lynch schossen am Freitag angesichts der Spekulationen über ein mögliches Ausscheiden von O’Neal um 8,5 Prozent auf 66,09 Dollar in die Höhe. (awp/mc/ab)