Euro setzt Rekordjagd fort – Zinssenkungserwartung in USA beflügelt
Die erst zum Wochenausklang erreichte Rekordmarke von knapp 1,44 US-Dollar wurde damit deutlich übertroffen. Zuletzt kostete ein Euro 1,4410 Dollar. Der Dollar war 0,6939 Euro wert. Am Freitag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs noch auf 1,4384 (Donnerstag: 1,4309) Dollar festgesetzt.
Euro jagt von Hoch zu Hoch
«Der Euro jagt von Hoch zu Hoch», betonte Ökonom Rainer Sartoris vom Bankhaus HSBC Trinkaus & Burkhardt. Dieser Trend dürfte zunächst anhalten. Der Grund ist laut Experten die Erwartung weiter sinkender Leitzinsen in den USA angesichts der Immobilienkrise. «Die Fed dürfte die Märkte wohl nicht enttäuschen», erklärte Sartoris. Am Markt wird für Mittwoch eine Leitzinssenkung von mindestens 0,25 Prozentpunkten erwartet.
Zinserhöhung nicht gänzlich ausgeschlossen
Für die Eurozone ist der Zinskurs Ökonomen zufolge unterdessen weniger klar vorgezeichnet. Angesichts weiterhin bestehender Inflationsrisiken gilt für die Eurozone eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank als weiterhin nicht gänzlich ausgeschlossen. Nicht zuletzt Bundesbankpräsident Axel Weber hatte in jüngster Zeit vor weiter bestehenden Inflationsgefahren gewarnt. Allerdings wird der Preisauftrieb Ökonomen zufolge zumindest etwas durch den Euro-Höhenflug gedämpft, da viele Rohstoffe wie zum Beispiel Rohöl in Dollar abgerechnet werden.
Die Woche der Wahrheit
Die Commerzbank sieht angesichts einer ungewöhnlichen Fülle an herausragenden US-Konjunkturdaten in der laufenden Woche und der Zinsentscheidung der US-Notenbank an diesem Mittwoch die «Woche der Wahrheit». Dem «stark angeschlagenen Dollar» könnte eine Achterbahnfahrt drohen, heisst es in einer am Morgen veröffentlichten Studie des Bankhauses. Die Zinssenkungserwartungen seien ausgeprägt. Ein robustes Wirtschaftswachstum im dritten Quartal könnte die Zinserwartungen am Mittwoch aber dämpfen. (awp/mc/ab)