EU-Mittag: Etwas fester – Hoffnung auf US-Leitzinssenkung, gute Vorgaben
Der EuroSTOXX 50 stieg gegen Mittag um 0,65 Prozent auf 4.468,93 Punkte. Für den auch Schweizer und britische Werte umfassenden STOXX 50 ging es um 0,60 Prozent auf 3.867,06 Punkte hoch. Der Euronext 100 gewann 0,50 Prozent auf 1.043,04 Zähler. Der Pariser CAC 40 legte um 0,55 Prozent auf 5.826,50 Punkte zu. In London kletterte der Leitindex FTSE 100 um 0,47 Prozent auf 6.692,80 Zähler.
Die TNT-Aktie war mit minus 2,25 Prozent auf 27,76 Euro Schlusslicht im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) . Der niederländische Logistiker blieb mit seinem Quartalsgewinn ebenso wie operativ und auf Umsatzebene hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde aber bestätigt.
An der Börse in Paris gewannen ArcelorMittal 2,27 Prozent auf 57,27 Euro. Dem «Wall Street Journal» zufolge wollen europäische Stahlhersteller bei der Europäischen Union Strafzölle für chinesische Stahlimporte erwirken. Zudem stütze eine positive Studie der Credit Suisse, sagten Händler.
In der zweiten Reihe legten Papiere des Medienkonzerns Havas nach einem überraschend starken Quartalsumsatz um 3,81 Prozent auf 4,09 Euro zu. Dagegen gehörten Titel der Publicis Groupe mit minus 3,58 Prozent auf 28,52 Euro zu den grössten Verlierern. Das Unternehmen hat mit dem Umsatz im vergangenen Quartal am unteren Ende der Analystenerwartungen gelegen und rechnet nun für das Gesamtjahr mit einem organischen Wachstum von «über vier Prozent». Zuvor hatte Publicis eine Zielmarke von vier bis fünf Prozent Wachstum ausgegeben.
In London verloren Standard Life 1,89 Prozent auf 273,25 Pence. Der britische Lebensversicherer will seine Übernahmeofferte für den Mitbewerber Resolution nach einem höheren Gebot der Pearl Group möglicherweise anpassen. Standard Life war von Pearl überboten worden, woraufhin Resolution seine zuvor verkündete Empfehlung für das Standard-Life-Gebot zurückgezogen hatte. Standard Life wird bei seiner Offerte von dem weltgrössten Rückversicherer Swiss Re unterstützt. Die Resolution-Aktie verlor 0,21 Prozent auf 725,00 Pence. Für Swiss Re ging es in Zürich um 1.03 Prozent auf 107,40 Schweizer Franken hoch.
UBS gewannen marktkonforme 0,65 Prozent auf 62,35 Franken. Die Grossbank geht von weiter anhaltenden Problemen an den Finanzmärkten aus und erwartet nicht, «dass sich das vierte Quartal weiter so gut entwickelt wie in der Anfangsphase». Sie bestätigte indes ihre bisherige Prognose für den Verlust im dritten Quartal und reagierte damit auf einen Medienbericht vom Wochenende im Zusammenhang mit Handelspositionen am US-Subprime-Markt für Wohnhypotheken.
Die Minenwerte gehörten zu den grössten Gewinnern in London. Das Management des australischen Nickelproduzenten Jubilee Mines hat sich für eine Übernahme durch den Konkurrenten Xstrata ausgesprochen. Der gebotene Übernahmepreis von 23 Dollar je Aktie stellt einen Aufschlag von rund einem Drittel gegenüber dem Schlusskurs vom vergangenen Freitag dar. Für Xstrata ging es um 1,84 Prozent auf 3.593,00 Pence hoch. Antofagasta gewannen an der Indexspitze 3,24 Prozent auf 877,00 Pence. Auch die anderen Sektortitel zeigten sich sehr fest.
In Madrid gaben Grupo Ferrovial um 0,17 Prozent auf 59,60 Euro nach. Der Konzern hat durchwachsene Zahlen für die ersten neun Monaten des laufenden Jahres vorgelegt und rechnet im laufenden Jahr nur mit einem geringen Wachstum der Bausparte. «Auf den ersten Blick sehen die Zahlen positiv aus – auf der Nettoebene und beim Umsatz liegen sie über unseren Schätzungen, operativ aber darunter», sagte ein Analyst einer führenden europäischen Bank. (awp/mc/ab)