EU-Ausblick: Schwach – negative Vorgaben belasten
Bereits am Freitag war der europäische Leitindex um 0,21 Prozent auf 4.411,26 Zähler gefallen. Finspreads erwartet den FTSE 100 in London bei 6.430 Zählern, nachdem er am Freitag um 1,23 Prozent auf 6.527,90 Punkte nachgegeben hatte.
Händler verwiesen auf die sehr schwache Vorgabe der Börsen in Übersee als grössten Belastungsfaktor. Der Dow Jones Industrial hatte am Freitag nach Xetra-Schluss noch 126 Punkte verloren und war sehr schwach aus dem Handel gegangen. Der Rekordstand des Ölpreises und durchwachsene Unternehmenszahlen hatten die Stimmung gedrückt. Der Nikkei-225-Index schloss am Morgen sehr schwach.
Im Finanzsektor stehen Barclays und die Royal Bank of Scotland Group im Fokus. Die beiden britischen Banken hätten die Erlaubnis erhalten, sich eine 15 Milliarden britische Pfund schwere Kreditlinie von der US-Notenbank zu sichern, um US-Kunden zu helfen, die wegen der globalen Kreditklemme Schwierigkeiten haben könnten, finanzielle Mittel abzurufen, schreibt der «Sunday Telegraph».
Ebenfalls in Grossbritannien sollte Resolution auf Interesse stossen. In der «Sunday Times» heisst es, Standard Life und die Swiss Re wollten im Übernahmekampf um den britischen Versicherer in der laufenden Woche ein Angebot über 5 Milliarden Pfund vorlegen.
Die Aktie von ArcelorMittal dürfte Beachtung finden. Der Stahlkonzern will zusammen mit einem Partner ein neues Werk in der Türkei errichten. Am Standort Gemlik soll eine Produktionsstätte für Stahlband gebaut werden. Partner ist der türkische Stahlkocher Borusan, mit dem ArcelorMittal bereits ein Werk in Gemlik betreibt. Die Investitionskosten bezifferte der Konzern auf insgesamt 500 Millionen US-Dollar.
Auch Papiere des skandinavischen Börsenbetreibers OMX könnten Aufmerksamkeit finden. Laut einem Bericht der «Sunday Times» denken die QuatariInvestment Authority und die Börse von Dubai über einen Tausch ihrer Beteiligungen an OMX und der London Stock Exchange (LSE) nach.
Mit im Blick steht die EADS-Aktie. Auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung soll über die neue Managementstruktur abgestimmt werden.
In der Schweiz dürfte das Papier von Kühne & Nagel mit Zahlen Aufmerksamkeit finden. Das Logistikunternehmen hat in den ersten neun Monaten den Gewinn um 30 Prozent auf 408 Millionen Schweizer Franken gesteigert und ist zuversichtlich, auf Gesamtjahresbasis besser als im Vorjahr abzuschneiden. Ebenfalls im Fokus steht Roche. Der Schweizer Pharmakonzern hat vom japanischen Gesundheitsministerium die Zulassung für das Lungenkrebsmedikament Tarceva erhalten.
Novartis-Aktien sollten ebenfalls einen Blick wert sein. Das Pharmaunternehmen hat von der Arzneimittelzulassungsbehörde FDA die Zulassung für Voltaren Gel 1% als nicht-steroidalen Entzündungshemmer (NSAID) in den USA erhalten. Die Zulassung beziehe sich auf die Behandlung von Osteoarthritis. Wie Novartis am Montag mitteilte, reduziert das Medikament die Schmerzen in den Knien und den Handgelenken. Dennoch senkte ING das Kursziel für die Titel von 72 auf 70 Franken und bestätigte die «Hold»-Einstufung. (awp/mc/ab)