Aktienfokus Nestlé nach Neunmonatszahlen innerhalb der Erwartungen schwach

Die Abgaben der Aktie werden in Marktkreisen auf Gewinnmitnahmen zurückgeführt. Insgesamt sei das Nestlé-Resultat aus börsentechnischer Sicht mehr oder weniger ein Non-event, hiess es. Bis um 09.30 Uhr fallen Nestlé um 6,50 CHF oder 1,3% auf 510,50 CHF zurück. Gehandelt sind bis anhin 288’000 Titel, bei einem durchschnittlichen täglichen Handelsvolumen von gut 1,2 Mio Stück. Der Gesamtmarkt (SMI) steht 0,19% tiefer bei 9’055 Punkten.

Absolut in line
Die Zahlen seien ‹absolut in line› mit seinen eigenen Erwartungen, meinte ein bekannter Analyst eines Schweizer Brokerhauses. Es gebe ’nichts ungewöhnliches›, insgesamt sei es positiv. Das Wachstum bei den Preisen sei etwas höher gewesen, das interne Realwachstum etwas tiefer. Das bedeute eigentlich lediglich, dass Nestlé die Margen ’schütze›.

Erbaut über die Personalrochaden
Sehr erbaut zeigte sich der Analyst über die Personalrochaden, bzw. dass der jetzige CFO Paul Polman nächstes Jahr neuer Amerika-Chef und der langjährige Nestlé-Mann James Singh dessen Stelle als Finanzchef übernehmen wird.

‹Ausgezeichnetes› organisches Wachstum
Von einem ‹ausgezeichneten› organischen Wachstum spricht auch der Nestlé-Analyst einer grossen Schweizer Bank. Der einzige Wermutstropfen, wenn überhaupt, sei das rückläufige Mengenwachstum bzw. dass die Preiserhöhungen schneller gekommen seien als erwartet. Es habe sich schon so abgezeichnet, es sei jetzt aber schneller eingetroffen als erwartet, meinte er. Auch er zeigte sich von den Personalrochaden an der Nestlé-Spitze erfreut. Polman sei sicher eine gute Wahl, und auch Singh, den er schon getroffen habe, habe ihm einen guten Eindruck gemacht.

Innerhalb der Erwartungen
Die Bank Vontobel sieht das Ergebnis genauso innerhalb der Erwartungen. Auch die Neubesetzungen im Management werden begrüsst und als positiv gewertet. Mit dem orgnanischen Wachstum von 7,2% habe Nestlé erstmals seit 2001 wieder ein höheres organisches Wachstum als Danone ausgewiesen, heisst es bei Vontobel. Die aktuelle Bewertung von Nestlé weise gegenüber der Konkurrenz einen Abschlag auf, was nicht gerechtfertigt sei. Die Bank hält deshalb an der Einstufung ‹Buy› fest.

Starkes Wachstum
Die ZKB verweist auf das starke Wachstum insbesondere in den Bereichen Kaffee, Nutrition, PetCare und Pharma. Die Umsatzzahlen würden bestätigen, dass Nestlé weiterhin sehr gut unterwegs sei, meint die ZKB in einer Ersteinschätzung. Dies sei in der momentanen Bewertung noch immer zu wenig reflektiert, zeigt sich der ZKB-Analyst mit der Bank Vontobel einig. Auf Jahressicht ergebe sich somit für die Aktie ein zweistelliges Kurspotential. (awp/mc/gh)