Pfizer-Gewinn bricht wegen Vorsteuerbelastung für Exubera ein

Der Exubera-Ausstieg kostete den US-Konzern im dritten Quartal 2,8 Milliarden Dollar vor Steuern. Exubera ist ein inhalierbares Insulin-Arzneimittel. Ursprünglich habe man grosse Erwartungen gehabt, doch sei das Medikament bei Patienten und Ärzten trotz der Pfizer-Anstrengungen nicht angekommen, begründete Pfizer-Konzernchef Jeff Kindler am Donnerstag die Massnahme.


Gewinn um 76 Prozent auf 761 Millionen Dollar gefallen
Der verwässerte Gewinn sei um 76 Prozent auf 761 Millionen Dollar gefallen, teilte Pfizer weiter mit. Vor Sonderposten übertraf der Konzern mit einem Ergebnis in Höhe von 0,58 Dollar pro Aktie jedoch die Erwartungen der Analysten in Höhe von durchschnittlich 0,52 Dollar pro Anteilsschein. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres hatte Pfizer 0,54 Dollar pro Aktie oder 3,922 Milliarden Dollar ausgewiesen.


Ausblick für 2007 wurde leicht präzisiert
Der Ausblick für 2007 wurde leicht präzisiert. Danach rechnet der Konzern mit einem EPS vor Sonderposten in Höhe von 2,10 bis 2,15 nach zuvor 2,08 bis 2,15 Dollar pro Aktie. Den Umsatz sieht Pfizer bei 47,5 bis 48,0 Milliarden Dollar. Pfizer hatte im April die Umsatzprognosen für 2007 gesenkt. Danach rechnete der Konzern zuletzt mit einem auf Vorjahresniveau stagnierenden Erlös von 47 bis 48 Milliarden Dollar (2006: 48,3). Für 2008 liess Unternehmenschef Jeff Kindler den Umsatzausblick unverändert bei 46,5 bis 48,5 Milliarden Dollar.


Schleppender Nachschub an neuen Medikamenten
Der eher schleppende Nachschub an neuen Medikamenten und die Konkurrenz billigerer Nachahmermedikamente macht Pfizer seit längerem zu schaffen. Die Produktentwicklungs-Palette mit aussichtsreichen neuen Medikamenten ist bei dem Branchenprimus momentan relativ bescheiden. Pfizer wird aus diesem Grund von Branchenbeobachtern neben dem Konkurrenten Sanofi-Aventis ein Interesse an dem zum Verkauf stehenden Biotech-Unternehmen Biogen Idec nachgesagt .


Auslaufen des Patentschutzes für Cholesterin-Senker Lipitor
Ab 2010/2011 droht bei Pfizer das Auslaufen des Patentschutzes für den Cholesterin-Senker Lipitor. 2006 spülte das Mittel Pfizer einen Umsatz von knapp 13 Milliarden Dollar in die Kasse und war damit das umsatzstärkste Medikament weltweit. Im dritten Quartal sank der Lipitor-Umsatz von 3,3 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum auf nunmehr 3,2 Milliarden Dollar. Für das Schmerzmittel Celebrex verbuchte der Konzern einen Umsatzanstieg um 8 Prozent auf 577 Millionen Dollar. Der Umsatz für den Gesamtkonzern sank wie erwartet und lag bei 11,99 Milliarden Dollar nach 12,28 Milliarden Dollar in den Monaten Juli bis September 2006. Von Thomson Financial befragte Branchenexperten hatten im Schnitt mit einem Erlös in Höhe von 11,77 Milliarden Dollar gerechnet. (awp/mc/gh)

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