CH-Schluss: Fester – US-Arbeitsmarktdaten stützten
Auch die Meldung, dass die amerikanische Investmentbank im dritten Quartal infolge der Immobilienkrise einen Verlust ausweist, konnte die gute Stimmung nicht eintrüben.
Im Monat September ist die Beschäftigung in den USA deutlicher als erwartet angestiegen. Ausserdem wurde der Vormonatswert stark nach oben revidiert. «Die wichtigste Botschaft ist, dass die US-Wirtschaft nicht in eine Rezession abdriftet», so ein Händler. Eine gewisse Belastung gehe allerdings von den Stundenlöhnen aus, die auf Monats- und Jahresbasis stärker als erwartet gestiegen sind. Dies sei ein Dämpfer in Hinblick auf die Erwartung weiterer US-Zinssenkungen. In der Schweiz stützten die Grossbanken und Nestlé den Index, während die Pharmaschwergewichte auf den Index drückten.
Bis Börsenschluss stieg der Swiss Market Index (SMI) 21,99 Punkte bzw. 0,24% auf 9`075,35 Zähler. Im Wochenvergleich ergibt sich für den SMI ein Plus von 1,6%. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI) notierte am Ende um 0,37% höher auf 1`387,84 Punkte. Der Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,32% auf 7`389,42 Zähler.
Die SMI-Tabelle führten bis zum Schluss Nobel Biocare (+3,4% auf 330,50 CHF) an. Der Titel setzte somit die gute Entwicklung der vergangenen drei Sitzungen fort; am Montag schlossen Nobel Biocare noch auf einem Niveau von 309,75 CHF.
Ebenfalls klar fester gingen Adecco (+1,6% auf 74,95 CHF) aus dem Handel. Die Titel des Arbeitsvermittlers profitierten von den guten US-Arbeitsmarktdaten. Mit einem Prozent und mehr schlossen noch Synthes (+1,6% auf 134,20 CHF) und ABB (+1,0% auf 31,70 CHF). ABB hat in Deutschland einen Auftrag über 110 Mio USD an Land gezogen.
Die Grossbankenaktien der UBS (+0,5% auf 67,95 CHF) und der CS (+0,5% auf 81,85 CHF) setzten die gute Kursentwicklung der abgelaufenen Handelswoche auch am Freitag fort. Insgesamt ergab sich für die beiden Bankentitel ein Wochenplus von 8,5% respektive 5,9%. Der Markt wurde zudem von Nestlé gestützt, die um 0,4% auf 509,00 CHF avancierten.
Auch ein Grossteil der Versicherungsaktien schlossen den Handel am Freitag im Plus ab. Swiss Life gewannen 0,3% auf 312,75 CHF, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, den Verkauf der Geschäfte in Holland und Belgien zu prüfen. Entsprechende Gerüchte sind am Vortag aufgekommen. Bâloise legten um 0,3% auf 121,50 CHF zu. Die Basler haben in Liechtenstein eine Lebensversicherungsgesellschaft gegründet.
Unverändert respektive schwächer schlossen dagegen die Pharmatitel von Roche (unv. auf 211,80 CHF) und Novartis (-0,1% auf 64,00 CHF). Novartis hat von der EU die Zulassung für das Medikament Aclasta zur Behandlung von postmenopausaler Osteoporose erhalten. Beobachter werteten dies als positiv, doch als weitgehend erwartet.
Syngenta gaben mit 0,04% auf 248,30 CHF leicht nach. Der Agrochemiekonzern hat einen Patentstreit gegen seinen amerikanischen Konkurrenten Monsanto gewonnen. Ein US-Appelationsgericht bestätigte als letzte Instanz das Urteil des Bezirksgerichtes in Delaware.
Am schwächsten beendeten Julius Bär (-1,0% auf 90,70 CHF) den Handel. Richemont gaben um 0,7% auf 75,70 CHF und Swatch Inhaber um 0,3% auf 376,75 CHF nach.
Im breiten Markt legte Conzzetta überraschend gute 8-Monats-Zahlen vor. Die Titel waren mit einem Plus von 10,4% die grössten Gewinner. Klar fester schlossen auch Mach Hitech (+8,6%), SEZ (+5,2%) oder Card Guard (+5,0%).
Barry Callebaut (Aktie: +3,2%) übernimmt von der US-amerikanischen Food Processing International Inc. eine Kakao-Fabrik in Philadelphia, was zu positiven Kommentaren der Analysten führte.
Auf der Gegenseite gaben BT&T Timelife um 9,1%, Pelikan um 4,7% oder Galenica um 3,1% nach. (awp/mc/ab)