CH-Mittag: Gewinne unter Führung der Banken ausgebaut
Das positive Sentiment werde nach dem neuen Allzeit-Hoch des Dow Jones und des Nikkei über 17’000 Punkten gestützt, hiess es im Handel. Der Risikoappetit der Anleger ist Marktteilnehmern zufolge grösser geworden, nachdem grosse Finanzinstitute wie UBS und Citigroup ihre Verluste aus dem Kreditgeschäft offen gelegt haben. Das Schlimmste sei nun vorbei, ist die vorherrschende Meinung im Handel.
Bis um 09.30 Uhr baut der Swiss Market Index (SMI) seine Gewinne auf 77,08 Punkte oder 0,85% auf 9’099,63 Zähler aus. Der Swiss Leader Index (SLI) rückt um 1,14% auf 1’385 Punkte vor und der Swiss Performance Index (SPI) avanciert um 0,89% auf 7’393,90 Zähler.
In den zuletzt gebeutelten Bankenaktien besteht nach Ansicht von Marktteilnehmern noch ein deutlicher Nachholbedarf. UBS (+4,2% auf 67,20 CHF) wie CS (+3,4% auf 81,40 CHF) profitieren von Deckungskäufen und bauen ihre Gewinne im Tagesverlauf deutlich aus.
Die Aktien der Vermögensverwalterin Julis Bär stehen 2,3% höher auf 91,75 CHF. Sollte der Valor die Widerstandszone bei 90 CHF nachhaltig hinter sich lassen, seien gar die alten Höchstkurse bei 97 CHF wieder möglich, hiess es im Handel. Im breiten Markt steigen Vontobel um 4,4%, Sarasin um 2,4% und EFG um 3%.
Die Assekuranz kann nicht ganz mit den Banken mithalten: Die Versicherungstitel sehen Kursaufschläge in der der Bandbreite von 0,7% bei Swiss Life bis 1,8% bei ZFS.
Der steigende Risikoappetit rückt auch zyklische Aktien wieder in den Fokus: Allen voran die zuletzt stark zurückgestutzten Adecco-Valoren steigen um 3,8% auf 71,95 CHF. ABB gewinnen 1,5% auf 31,94 CHF, Clariant 2,7% auf 14,89 CHF und Holcim 2,2% auf 132,90 CHF. Einzig Swatch gönnen sich mit plus 0,1% auf 392 CHF eine kleine Verschnaufpause nach den letzten Gewinnen.
Die defensiven Schwergewichte bremsen auf den anderen Seite den SMI aus: In solchen Phasen steigender Risikobereitschaft verlören diese Werte an Attraktivität, hiess es im Handel. Nestlé büssen 1% auf 517,50 CHF ein. Bei den Pharmawerten stehen Novartis (-0,5% auf 64,10 CHF) und Roche (-0,1% auf 212,40 CHF) ebenfalls tiefer und Swisscom büssen 0,9% auf 438,75 CHF ein.
Roche hat mit Jürg Schwiezer einen neuen Chef für die Sparte Diagnostics gefunden und damit alle Top-Positionen im Management wieder besetzt. «Eine gute Wahl», hiess es in Handelskreisen. Es sei jedoch etwas erstaunlich, dass ein 62-jähriger zum Zug gekommen sei. Roche werde sich wohl schon in drei Jahren wieder auf die Suche nach einem neuen Spartenchef machen müssen.
Im SLI stehen SGS 2,3% höher auf 1’388 CHF. Der Börsengang der Konkurrentin Bureau Veritas zeigte, dass der Warenprüfer gut aufgestellt sei und in Sachen Bewertung einen Abschlag von bis zu 20% Abschlag gegenüber Veritas aufweise. Somit bestehe auch hier Aufholpotential.
Im breiten Markt gewinnen Bossard nach Zahlen deutliche 6,3%. Der Schraubenhersteller habe mit seinen Zahlen die Erwartungen des Marktes auf allen Stufen übertroffen, hiess es.
An die SPI-Spitze haben sich Tamedia mit 11,5% plus gesetzt, gefolgt von der Partners Group (+6,9%). (awp/mc/gh)