EU-Eröffnung: Schwächer – UBS-Aussagen belasten

Dies animiere einige Anleger zu Gewinnmitnahmen, sagte ein Händler. Die Vorgabe böten unterdessen keinen klaren Impuls und bis zum ISM-Index am Nachmittag aus den USA seien auch keine entscheidenden neuen Einflüsse zu erwarten.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 verlor am Morgen 0,41 Prozent auf 4.363,89 Zähler. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 fiel um 0,22 Prozent auf 3.812,05 Punkte. Der Euronext 100 gab 0,19 Prozent auf 1.013,19 Zähler ab. In Paris fiel der CAC 40 um 0,23 Prozent auf 5.702,44 Punkte, während der Londoner Leitindex FTSE 100 um 0,04 Prozent auf 6.464,30 Zähler absackte.


Topthema in Europa waren die Bankenwerte. UBS rutschten in Zürich nach Aussagen zum dritten Quartal am SMI-Ende um 1,60 Prozent auf 61,60 Schweizer Franken ab – das Tagestief lag im frühen Geschäft bei 59,90 Franken. Die Schweizer Grossbank wird wegen ausserordentlicher Abschreibungen im Zusammenhang mit der US-Subprime-Krise im dritten Quartal einen Verlust im hohen dreistelligen Millionenbereich ausweisen. Den Verlust vor Steuern erwartet das Kreditinstitut bei 600 bis 800 Millionen Franken. Händler zeigten sich nicht sonderlich überrascht darüber, dass die UBS im Fixed Income Bereich ausserordentliche Wertberichtigungen vornehmen muss – seit mehreren Wochen sei am Markt auf einen solchen Schritt spekuliert worden.


Ebenfalls in Zürich fielen Credit Suisse um 0,84 Prozent auf 76,65 Franken. Die Grossbank rechnet trotz der Krise an den Finanzmärkten im dritten Quartal mit einem Gewinn. Die jüngsten Marktturbulenzen beeinträchtigen aber aktuellen Aussagen zufolge wie in der gesamten Branche das Ergebnis der Sparten Investmentbanking und Vermögensverwaltung. Die noch schärferen Aussagen der UBS zögen die Papiere mit herunter und negative Aussagen zu Sub-Prime würden derzeit ohnehin sehr ungern gehört, begründeten Händler das Kursminus.


In London sackten Northern Rock um 15,74 Prozent auf 151,00 Pence ab. Die angeschlagene britische Hypothekenbank sei wieder ein grosses Thema in der Presse am Wochenende gewesen und nach Ansicht des «The Sunday Express» ist ein Verkauf der Bank zum Scheitern verurteilt, sagten Händler. Zudem hätten Analysten ihre Kursziele weiter zurück genommen, wobei Panmure Gordon nun nur noch ein Ziel von 100 Pence nach zuvor 300 Pence ansetzten. Laut «The Sunday Telegraph» hätten sich zwei US-amerikanische Hedgefonds in der Vorwoche mit dem britischen Finanzministerium getroffen, um ihre jeweiligen Vorschläge für eine Übernahme der Briten vorzulegen.


Air France-KLM zählten dagegen mit plus 3,73 Prozent auf 26,73 Euro zu den Favoriten in Europa. Händler verwiesen auf einen Pressebericht, demzufolge die französische Fluggesellschaft den Kauf eines 49-prozentigen Anteils an der spanischen Fluglinie Iberia erwägt. Zudem habe Goldman Sachs die Titel auf die «Conviction Buy List» gehoben.


Einer der schwächsten Werte in Europa waren aber Mobistar , die am Bel20-Ende 2,20 Prozent auf 60,00 Euro verloren. Lehman Brothers hat die Aktien des belgischen Telekomkonzerns von «Equal-weight» auf «Underweight» abgestuft und das Kursziel von 63 auf 58 Euro gesenkt. Die Pläne des Mobilfunkanbieters BASE erhöhten den Preisdruck im ohnehin angespannten belgischen Markt. (awp/mc/ab)

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