Aktienmärkte: UBS-Schocker am Wochenbeginn
Nach wie vor schwachen Daten aus dem Immobilienmarkt standen ein leicht über Erwarten starker Einkaufsmanager-Index der Region Chicago und robuste Zahlen zu den Einnahmen und Ausgaben der privaten Haushalte gegenüber.
Negativ-Überraschung UBS
Heute Morgen überraschte dafür die grösste Schweizer Bank mit einer Pressemitteilung über Verluste im festverzinslichen Geschäft, die vor allem im Ausmass überraschten. Die UBS (unsere Einschätzung seit Langem: Neutral) wird ins diesem Bereich voraussichtlich einen negativen Gewinnbeitrag von CHF 4 Mrd ausweisen müssen, was dazu führen wird, dass die UBS erstmals seit Jahren einen negativen Quartalsgewinn auf Gruppenebene wird ausweisen müssen (CHF 600-800 Mio vor Steuern). Die Abschreibungen seien primär Altlasten der inzwischen aufgelösten Einheit DRCM sowie Positionen, welche die Bank im Zusammenhang mit hypothekarisch gesicherten Wertschriften eingegangen seien.
CEO Rohner leitet interimistisch auch das Investmentbanking
Der Konzern reagiert mit (abermals) starken personellen Konsequenzen, die u.A. dazu führen, dass der frischgebackene CEO Rohner nun interimistisch auch das Investmentbanking leiten wird. Zudem muss davon ausgegangen werden, dass bis Ende Jahr der Mitarbeiterstab insgesamt um 1500 Stellen reduziert werden wird. Das Positivste aus dieser ganzen Angelegenheit ist, dass CEO Rohner die Umstände nutzen wird, nicht nur personell ,aufzuräumen›, sondern wohl auch sämtliche offenen Positionen entsprechend zurückhaltend und vorsichtig zu bewerten. Vielleicht ist dies der Anfang einer wohl schon seit längerer Zeit fälligen ,Selbstreinigung› des weltweit grössten Vermögensverwalters. Trotzdem wären wir mit Käufen nach wie vor Zurückhaltung üben, bis dass ein Ende der Tumulte im weltweiten Kreditbereich absehbar ist.
Abwarten der Berichterstattungen von nächster Woche
Währenddem in dieser Woche keine nennenswerten Neuigkeiten seitens der Unternehmungen zu erwarten sind (ausserplanmässige Meldungen à la UBS ausgeschlossen), stehen punkto US-Konjunkturdaten einige wichtige Monatsdaten an. Beginnend am Montag mit dem Einkaufsmanager-Index (ISM), gefolgt am Mittwoch von jenem aus dem nicht-verarbeitenden Gewerbe und letzten Endes dem Arbeitsmarktbericht am Freitag. Die Zahlen müssen stets unter dem Aspekt der kürzlichen deutlichen Zinssenkung des Fed betrachtet werden. Fallen die Zahlen zu stark aus, verschwindet die Zinssenkungsphantasie wieder. Sind sie zu schwach, erhöht sich die Angst bezüglich einer potentiellen Rezession. Für die Aktienkurse am besten wären mit Sicherheit Zahlen, die in etwa den gegenüber dem Vormonat nur geringfügig veränderten erwarteten Daten entsprächen. Aus unserer Sicht eilt es nach wie vor nicht mit Zukäufen. Am nächsten Dienstag startet die Saison für die Quartalsabschluss-Berichterstattungen in den USA. Diese gilt es abzuwarten.
(IHAG/mc/hfu)