SAP: Prozess im Industriespionage-Streit mit Oracle festgelegt
Damit beginne der auf 4 Wochen angelegte Prozess ein halbes Jahr früher als Oracle gefordert habe, sagte ein SAP-Sprecher am Mittwoch. Der Richter Martin Jenkins am Bezirksgericht Nordkalifornien forderte die beiden Kontrahenten auf, auch aussergerichtlich miteinander an einer Konfliktlösung zu arbeiten. «Dies ist ein Schritt zu einer zügigen Prozessführung», sagte der SAP-Sprecher. Die Sammlung der Unterlagen für die Beweisführung soll bis zum 8. August 2008 abgeschlossen werden.
Unerlaubt Software sowie Dokumentationen heruntergeladen
Oracle wirft SAP vor, sich wiederholt unerlaubt Zugang zu einer Oracle-Webseite für die Kundenbetreuung verschafft und von dort Software sowie Dokumentationen heruntergeladen zu haben. SAP-Chef Henning Kagermann räumt einer Einigung mittlerweile nur noch geringe Chancen ein. «Ich glaube, Oracle möchte das Thema so lange wie möglich in den Medien halten», sagte der Manager jüngst.
Klage auf Diebstahl geistigen Eigentums
Die bei dem Gericht in San Francisco eingereichte Klage lautet auf Diebstahl geistigen Eigentums. SAP hatte den unerlaubten Zugang zu Oracle-Datenbanken eingeräumt, streitet aber die Industriespionagevorwürfe ab. «Wir haben keine Industriespionage betrieben und Oracle ist kein nennenswerter Schaden entstanden», sagte Kagermann. Die Rückstellung von zehn Millionen Euro für den möglichen Prozess sei «nach derzeitigem Stand» ausreichend. (awp/mc/ab)