OMV gibt Absichtserklärung an MOL ab

Der OMV-Vorstand ist bereit, den MOL-Aktionären 32.000 Forint (128 Euro) pro MOL-Aktie in bar anzubieten, sobald die Hindernisse zur Erlangung der Kontrolle über die Stimmrechte in MOL beseitigt seien, teilte die OMV mit.


Dieser Preis entspreche einer Prämie von 43,6 Prozent gegenüber MOLs unbeeinflusstem Aktienpreis von 22.290 Forint vom 21. Mai 2007, dem Tag bevor spekulative Investitionen in MOL begonnen hätten, und einer Prämie von 18,7 Prozent gegenüber dem Schlusskurs des Vortages. Darüber hinaus sei die OMV bereit, bis zu 25 Prozent der Vergütung in Form von eigenen Aktien anzubieten. Derzeit hält die OMV nach eigenen Angaben 20,2 Prozent an MOL.


Verschiedene Hindernisse
Die Hindernisse, die die OMV-Möglichkeiten einschränken würden, Kontrolle über die Stimmrechte in MOL zu erlangen, seien unter anderem die 10-Prozent-Stimmrechtsbeschränkung in der MOL-Satzung und die faktische Kontrolle von etwa 40 Prozent der Aktien durch das MOL -Management durch Einsatz verschiedener Strukturen. Sobald diese zufriedenstellend beseitigt seien, werde das OMV-Angebot nur noch durch die Erreichung von mindestens 50 Prozent der Stimmrechte in MOL und der Zustimmung der EU Kartellbehörde abhängen, erklärte die OMV weiter.


«Aktiver Dialog»
Nun strebe die OMV einen «aktiven Dialog» mit den unabhängigen MOL- Aktionären, der EU-Kommission und anderen Anteilseignern an. Die Beseitigung der genannten Hindernisse würde es den unabhängigen MOL- Aktionären ermöglichen, selbst über die Vorzüge des Kaufangebots zu entscheiden, so der österreichische Öl- und Gaskonzern. Bisher sei den Aktionären diese Möglichkeit durch die Handlungen des MOL- Vorstandes verwehrt worden.


Als erster Schritt in diese Richtung sei am Dienstag (25. September) ein Brief gemeinsam mit dieser Absichtserklärung an den MOL-Vorstand geschickt worden. Der OMV-Vorstand wiederholt darin seine Einladung an das MOL-Management zu einem konstruktiven Dialog mit dem Ziel, einen Zusammenschluss zu verwirklichen. OMV-Chef Wolfgang Ruttenstorfer: «Mit dem Beitritt der mittel- und osteuropäischen Staaten zur EU ist die Zeit gekommen, über nationale Interessen hinaus zu denken und regionale Lösungen zu den Problemfeldern in der von starker Konkurrenz geprägten Öl- und Gasindustrie zu suchen».


Schaffung eines effizienteren Downstream-Logistiknetzwerks
Ein unmittelbarer Nutzen eines Zusammenschlusses von OMV und MOL werde in der Schaffung eines effizienteren Downstream-Logistiknetzwerks liegen, erklärte die OMV am Dienstag weiter. Man sei davon überzeugt, dass diese Effizienzsteigerung, gemeinsam mit Optimierungen sowohl auf Konzernebene wie auch in den Bereichen Upstream, Gas und Petrochemie der gemeinsamen Gruppe helfen würden, von OMV bisher identifizierte Synergien vor Steuern von ungefähr 400 Millionen Euro pro Jahr zu generieren. (awp/mc/pg)

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