CH-Eröffnung: Moderate Abgaben, Richemont gesucht

Der Dow Jones war am Vorabend noch ins Minus gerutscht und verlor nach dem europäischen Handelsende noch 45 Punkte. Der Nikkei 225 schloss gut behauptet.

Im Fokus hierzulande steht aber vor allem der Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank am Nachmittag. Ob die Notenbanker an der Zinsschraube drehen oder wie die EZB eine Zinspause einschalten werden, ist dabei die grosse Frage. Entsprechend unklar ist die Situation für die Anleger. Auch die US-Makrozahlen (wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosengeld) könnten am Nachmittag noch Impulse verleihen.

Das Blue Chips Barometer SMI notiert um 09.30 Uhr 7,95 Punkte bzw. 0,09% tiefer bei 8776,01 Punkten, der Swiss Leader Index (SLI) büsst 0,12% auf 1’323,72 Punkte ein. Auch der breite Markt (SPI) verliert in diesem Ausmass (-0,13% auf 7’129,10).

Ganz klarer SMI-Spitzenreiter sind im frühen Handel die Titel des Luxusgüterkonzerns Richemont mit einem Kursplus von 1,6% auf 73,75 CHF. Richemont berichtete am Morgen über den Verkaufsverlauf nach fünf Monaten und lag deutlich über den Schätzungen der Analysten. Zudem seien Richemont aus den jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten keine Schäden entstanden, liess das Unternehmen verlauten. Gemäss Händlern wird die Analystengemeinde die diesjährigen Gewinnschätzungen möglicherweise noch einmal mit positiven Vorzeichen überarbeiten müssen.

Profitieren vom Richemont-Resultat können auch Swatch (N +0,7% auf 68,70 CHF, I +0,4% auf 427 CHF). Abgesehen von Richemont sind die Unternehmensnews rar, die Kursentwicklungen der einzelnen Titel gehen dementsprechend auch nicht sehr gross auseinander. Unter den grössten Gewinnern sind noch ZFS (+0,4% auf 347,50 CHF) und Novartis (+0,2% auf 64,65 CHF) zu finden. Während zum Versicherer keine News vorhanden sind, dürfte der Pharmakonzern noch etwas vom gestrigen Investorentag profitieren, bei dem sich Konzernchef Vasella optimistisch über die Zukunft des Konzerns äusserte. Ausserdem hat gestern die UBS den Titel auf die Liste der bevorzugten Schweizer Titel genommen.

Die grössten Verlierer sind erneut Ciba (-1,1% auf 61,15 CHF), die weiter unter dem steigenden Ölpreis leiden dürften. Dahinter folgen Synthes (-0,8% auf 61,15 CHF) und Adecco (-0,7% auf 73,35 CHF). Der Personaldienstleister wird aufgrund der unsichern Konjunkturperspektiven in den USA seit Tagen mehrheitlich verkauft. Im negativen Bereich befinden sich auch die Grossbanken CS (-0,3%), UBS (-0,6%) und Julius Bär (-0,1%). Hier sei weiter das Misstrauen der Anleger gegenüber Finanztiteln zu spüren, heisst es im Markt.

Im breiten Markt büsst Implenia nach Halbjahreszahlen 0,5% an Wert ein; der Baukonzern hat wieder in die Gewinnzone zurückgefunden, muss aber noch immer Fusionskosten verbuchen. Edipresse stehen ebenfalls nach Halbjahreszahlen unverändert, Intershop dagegen legen nach guten H1-Zahlen 1,6% zu.

(awp/mc/hfu)

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