EU-Ausblick: Knapp behauptet – Vorgabe uneinheitlich

IG Index erwartet den FTSE 100 in London bei 6.354 Zählern, nachdem der «Footsie» am Vortag 0,98 Prozent auf 6.376,80 Punkte gewonnen hatte.


Angesichts der uneinheitlichen Vorgabe aus Übersee mit recht deutlichen Kursverlusten in Asien fehle der weitere Antrieb nach oben, sagten Händler. Auch andere klare Impulse fehlten. Entsprechend dürften einige Anleger nach der jüngsten Kurserholung Gewinne mitnehmen, hiess es. Auch die Festnahme von Terrorverdächtigen in Deutschland könnte die Stimmung etwas dämpfen. Am Abend rückt laut Steubing-Marktstratege Heino Ruland das Beige Book in den Blick.


Energiewerte rücken mit Zahlen in den Fokus. TOTAL wird in einem Zwischenbericht über den Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr berichten. Am Vortag hat der Vorstand des Mineralölkonzerns beschlossen, am 16. November eine Zwischendividende von 1,00 Euro je Aktie auszuschütten – das sind TOTAL zufolge 15 Prozent mehr als im Vorjahr.


Enel werden mit den Zahlen zum zweiten Quartal ebenfalls aktiv erwartet. Der grösste italienische Energieversorger stehen ohnehin nach der Fusion des französischen Staatskonzerns Gaz de France mit der französisch-belgischen Suez im Blick. Enel war Anfang 2006 ebenfalls als möglicher Interessent für Suez gehandelt worden und hatte eine Offerte selbst nicht ausgeschlossen.


Eine ganze Reihe von Analystenkommentaren dürfte den Handel in Einzelwerten bei ansonsten dünner Nachrichtenlage erheblich beeinflussen, sagten Börsianer. So hat Lehman den Bankensektor von «Negativ» auf «Positiv» hochgestuft. Bei den EuroSTOXX50-Komponenten wurden Credit Agricole von «Equal-weight» auf «Overweight» gehoben, während die Analysten Titel der Societe Generale von «Equal-weight» auf «Underweight» abstuften. UniCredit sei ein «Top Pick». Versorger rücken mit einer Studie von Morgan Stanley auch in den Blick. Die Analysten erhöhten ihre langfristigen Ölpreisprognosen und nannten bei den Aktien aus dem Sektor Öl und Gas ihre «Top Picks». Das sind TOTAL und BG Group.


In der Schweiz rücken laut Händlern Novartis-Aktien in den Fokus. Der Pharmakonzern hat von der Europäischen Kommission für das Medikament Cubicin (Daptomycin) die Zulassung für zwei neue Indikationen erhalten. Patienten infizieren sich mit den zwei lebensbedrohlichen bakteriellen Erkrankungen üblicherweise während Krankenhausaufenthalten. (awp/mc/gh)

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