Airbus-Chef Enders erwartet neue Konkurrenten – Personalpläne

«Das Duopol Airbus/Boeing wird möglicherweise nicht bestehen bleiben», sagte Enders der «Dépêche du Midi» (Donnerstag). «Wir müssen uns auf diese neue Lage einstellen, die zu wachsender Konkurrenz oder zu neuen Formen der Zusammenarbeit führen könnte.» Er sehe eher die Chance auf Kooperationen, zumal diese Länder auch grosse Märkte seien, sagte Enders der am Airbus-Sitz Toulouse erscheinenden Zeitung. Er setze sich dafür ein, dass Airbus seine Kernkompetenzen und seine Führungsposition behalte.

«Einige Änderungen, aber viel Kontinuität»
Enders stellte personelle Änderungen im Airbus-Management in Aussicht, dessen Leitung er am Montag übernommen hatte. «Es wird einige Änderungen, aber viel Kontinuität geben», sagte er. «Die Entscheidungen dürften schnell fallen.» Mit dem neuen alleinigen EADS -Chef Louis Gallois , der nun sein Vorgesetzter sei, arbeite er gut zusammen. «Ich schätze seine Expertise und zähle für die Zukunft auf seine Unterstützung.» Er hoffe, im Interesse von Airbus auch gute Beziehungen zum französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy aufzubauen. Als EADS-Co-Chef hatte Enders für einen Rückzug des französischen Staates aus dem Aktionärskreis plädiert. Sarkozy will im Gegenteil den Staatseinfluss ausbauen.

Sanierungsplan «Power8» wird weiter umgesetzt
Am Dienstag hatte Enders erstmals Vertreter der französischen Gewerkschaften empfangen, die der deutschen Leitung von Airbus skeptisch gegenüberstehen. Enders bescheinigte den Gewerkschaftern, sehr am Wohlergehen des Unternehmens interessiert zu sein. «Sie haben interessante Beobachtungen gemacht, die es wert sind, diskutiert zu werden, selbst wenn wir natürlich nicht immer bei allen Schlussfolgerungen übereinstimmen werden», sagte er. Auf jeden Fall werde er den Sanierungsplan «Power8» weiter umsetzen. «Ich vertrete nicht die deutschen Interessen, sondern die Interessen von Airbus!» (awp/mc/ar)

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