CH-Eröffnung: Erneut deutliche Verluste auf breiter Front
Ein Ende des Abgabedrucks sei vorerst nicht zu erwarten, sagte ein Händler. Für Unsicherheit sorge weiterhin die Subprime-Krise in den USA. Solange nicht klar sei, welches Ausmass diese annehme, sei auch nicht mit einer nachhaltigen Erholung an den Aktienmärkten zu rechnen.
Im Blick stehen neben Adecco, die Halbjahreszahlen vorgelegt haben, die Finanzwerte. Nachdem gestern BNP Paribas angekündigt hatte, drei Fonds müssten vorübergehend eingestellt werden, sei die Angst vor einem Dominoeffekt und einer Ansteckung bislang unbeteiligter Marktsegmente gewachsen, so der Händler.
Der SMI sinkt bis gegen 9.35 Uhr um 158,15 Punkte oder 1,8% auf 8`647,17 Punkte. Der 30 Titel umfassende SLI gibt 2,01% auf 1`316,13 Zähler her, der breiter gefasste SPI notiert 1,83% tiefer auf 7`069,88 Stellen.
Die Aktien des Personaldienstleisters Adecco verlieren im frühen Handel 3,0% auf 79,70 CHF, Marktteilnehmer zeigten sich von den am Morgen präsentierten Zahlen nicht überzeugt. Das Unternehmen hatte mit dem Umsatz die Erwartungen verfehlt. Die Fortschritte auf operativer und auf Reingewinn-Stufe waren auf Sondereffekte in Frankreich zurückzuführen.
Pharmaschwergewicht Novartis wartete am Morgen mit Neuigkeiten zum Blutdrucksenker Diovan auf. Die US-Gesundheitsbehörde FDA gewährt dem Medikament zusätzliche sechs Monate Marketing-Exklusivität für die Anwendung bei Kindern. Novartis verleihen mit Abgaben von 0,5% auf 65,70 CHF dem Gesamtmarkt etwas Stabilität.
Auch die `Bons` von Konkurrentin Roche und Nahrungsmittelschwergewicht Nestlé sinken mit 1,1% auf 209,70 CHF resp. 1,1% auf 455,80 CHF weniger stark als der SMI.
Im Blick stehen am Berichtstag einmal mehr die Banken- und Finanzwerte, nachdem diese bereits am Vortag deutliche Verluste gezeigt haben. In den USA wurden die Titel des Sektors ebenfalls verkauft. CS fallen mit 3,9% auf 80,40 weit zurück, UBS verlieren zur Berichtszeit ebenfalls 2,7% auf 65,40 CHF. Am Tabellenende notieren Julius mit minus 4,1% auf 76,10 CHF.
Von den Versicherern zeigen ZFS (-2,5% auf 333,30 CHF) die schwächste Notierung. Swiss Re verlieren 1,1% auf 101,20 CHF und gehören damit zu den stärksten Werten. Swiss Life geben 1,9% auf 276,80 CHF her. Die Bankentochter Banca del Gottardo hatte am Morgen starke Halbjahreszahlen vorgelegt. Auf Grund von Mitarbeiterabgängen kam es jedoch zu einem Netto-Neugeldabfluss von 875 Mio CHF.
Erneut sehr schwach gehen Nobel Biocare (-3,6% auf 327,80 CHF) um. Verschiedene Banken haben im Nachgang an die Halbjahreszahlen ihre Kursziele für den Titel gesenkt, auch für Synthes (-1,3% auf 143,40 CHF) wurden bereits Kurszielreduktionen vorgenommen. Swisscom (-1,5% auf 415,00 CHF) kommen dagegen erneut in den Genuss von verschiedenen Kurszielerhöhungen.
Am breiten Markt hat Raffineriebetreiber Petroplus mit den Halbjahreszahlen die Erwartungen klar verfehlt. Die Aktie sinkt zur Zeit 2,8%. Klar die Erwartungen übertroffen haben dagegen die Halbjahreszahlen von Bauchemiekonzern Sika, der zudem seinen Ausblick leicht angehoben hat. Die Aktien rutschen nach einem positiven Start jedoch 4,1% in die Verlustzone.
Als `in-line` bezeichneten Marktteilnehmer die Semesterzahlen von Phoenix Mecano (Aktie 3,4%). Erneut massiv schwächer haben OC Oerlikon (-14,3%) die Sitzung eröffnet, wobei die Verluste laut Marktbeobachtern vor allem im Zusammenhang mit Derivat-Transaktionen stehen dürften.
Die Bankenaktien von Valartis klettern nach überzeugenden Zahlen 1,3%; Also stehen ebenfalls nach Semesterzahlen unverändert. Feintool (Aktie -1,6%) erwartet für das zweite Halbjahr ein Umsatzwachstum über dem ersten Halbjahr, wie CEO Joachim Kaufmann im Interview mit AWP sagte. (awp/mc/ab)