AFG steigert Reingewinn im 1. Halbjahr um 16 Prozent auf 25,7 Mio. Franken
Dabei habe man von der insgesamt freundlichen Baukonjunktur profitiert, teilte der Bauzulieferer mit. Der EBIT erhöhte sich um 14,2% auf 37,7 (33,0) Mio CHF, die EBIT-Marge ging dagegen auf 5,6 (6,0)% zurück. Der Reingewinn nahm um 16,0% auf 25,7 (22,2) Mio CHF zu.
Gewinnzahlen bleiben hinter Erwartungen zurück
Damit hat AFG die Erwartungen der Analysten mit dem Umsatz übertroffen, mit den Gewinnziffern aber klar verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 668,4 Mio, für den EBIT bei 43,8 Mio und für den Reingewinn bei 29,7 Mio CHF.
Amortisationen auf den immateriellen Anlagegütern
Die Amortisationen auf den immateriellen Anlagegütern bei den akquirierten Firmen STI Surface Technologies International und RWD Schlatter hätten einen bremsenden Effekt auf die EBIT-Entwicklung gehabt, begründet AFG die rückläufige EBIT-Marge. Gemessen am EBITDA, welcher um 16,6% auf 65,2 (55,9) Mio CHF anzog, habe das Ertragswachstum ‹trotz teilweise signifikant höherer Material-, Lohn- und Energiekosten weitgehend mitgehalten›.
Das Eigenkapital nahm im Zuge der Kapitalerhöhung und der getätigten Akquisitionen gegenüber Ende Juni 2006 um 54,7% auf 500,1 Mio CHF zu.
Rückläufige Entwicklung des deutschen Wohnungsbaus
Die Marktabschwächung im zweiten Heimmarkt Deutschland, welcher unter der rückläufigen Entwicklung des deutschen Wohnungsbaus gelitten habe, wurde von der in der Schweiz guten und in Osteuropa ‹erneut überdurchschnittlichen› Baukonjunktur weitgehend ausgeglichen, so die Mitteilung. Der positive Effekt des starken Euro wurde durch die Verteuerung von Material, Energie und Löhnen praktisch neutralisiert.
Die grösste Division Heiztechnik und Sanitär legte mit dem Umsatz organisch um 8,7% auf 289,50 Mio CHF zu, wobei die EBIT-Marge leicht auf 8,0% zurückging.
Küchen und Kühlen: Mehr Umsatz, aber EBIT-Verlust
Der zweitgrösste Bereich Küchen und Kühlen verzeichnete ebenfalls ein Umsatzplus von 9,0% auf 134,6 Mio CHF. Wegen ‹einer Reihe von sich kumulierenden Faktoren› erzielte die Division aber einen EBIT-Verlust von 0,5 Mio CHF. Insbesondere der ‹ruinöse› Preiskampf sowie die hohen Zusatzkosten für die Einführung von SAP werden von AFG zur Begründung dafür angeführt. Korrekturmassnahmen einschliesslich ‹teilweise massiven› Einsparungen im Personalbereich seien indes sofort eingeleitet worden. Im zweiten Semester dürfte sich aufgrund dieser Massnahmen sowie des ‹erfreulich hohen› Auftragsbestandes erste positive Auswirkungen auf die Ertragslage geben.
Fenster und Türen nach Akquisiton mit Umsatzplus von 36 %
Die Division Fenster und Türen wuchs unter anderem dank der Akquisition von RWD Schlatter um 36,0% auf 123,5 Mio CHF. Wegen der Amortisation auf immaterielle Vermögenswerte fiel die EBIT-Marge allerdings auf 5,2 (5,7)% zurück. Die Divisionen Stahltechnik und Surface Technology steigerten die Umsätze ebenfalls im zweistelligen Bereich.
Zuversicht für das zweite Semester
AFG zeigt sich für das zweite Semester zuversichtlich. Aufgrund der voraussichtlich weiterhin günstigen Marktbedingungen und trotz zunehmenden Wettbewerbsdrucks sei für das Gesamtjahr davon auszugehen, dass der prognostizierte konsolidierte Gesamtumsatz von über CHF 1,4 Mrd CHF und sowie ein Betriebsgewinn von über CHF 100 Mio CHF erreicht werden könne.
Keine grösseren Akquisitionen geplant
Kurzfristig seien keine grösseren Akquisitionen geplant. «Wir werden sich bietende Gelegenheiten zur Abrundung des bestehenden Leistungsportfolios aber auch zukünftig nutzen. Zudem arbeiten wir intensiv an der Verstärkung der Aktivitäten ausserhalb der beiden Heimmärkte Schweiz und Deutschland, um mittelfristig ein Verhältnis von 50:50 zwischen den beiden Heimmärkten und allen übrigen Märkten zu erreichen», wird VR-Präsident Edgar Oehler in der Mitteilung zitiert.
Zur Sicherung der Flexibilität in der Finanzierung des weiteren akquisitorischen und organischen Wachstums soll im zweiten Halbjahr ein syndizierter Kredit aufgenommen werden. (awp/mc/pg)