CH-Eröffnung: Erholung auf der ganzen Linie
Unterstützt wird der SMI von sehr starken Vorgaben aus den USA. Und auch aus charttechnischer Sicht haben sich die Voraussetzungen für den SMI wieder verbessert. Der kurzfristige Trend bleibe zwar noch negativ, habe aber nur noch wenig Schwung, heisst es bei der ZKB. Im Fokus der weltweiten Börsenmärkte steht die für heute Abend angesetzte Sitzung des Offenmarktausschusses des Fed. Von einem Zinsschritt wird allgemein nicht ausgegangen, mit Spannung wird aber die Einschätzung der konjunkturellen Lage erwartet.
Der SMI macht bis um 9.20 Uhr 78,25 Punkte oder 0,91% an Boden gut und steht bei 8’718,13 Punkten. Der 30 Titel umfassende SLI zieht um 0,90% auf 1’336,29 Zähler an, der breite SPI um 0,88% auf 7’138,64.
Swiss Re (+1,0% auf 12 CHF) verzeichnen nach dem Semesterergebnis lediglich einen durchschnittlichen Anstieg im Rahmen des Marktes. Das Ergebnis hat die Erwartungen mehr oder weniger erfüllt. Der Gewinn sei gut, hiess es dazu in Marktkreisen. Positiv hervorgehoben wird zudem das Sachversicherungsgeschäft. Als enttäuschend seien jedoch die insgesamt magere Prämienentwicklung sowie die Entwicklung im Bereich Life and Health zu bezeichnen. Sorgen bereitet zudem das US-Lebengeschäft in den USA.
Von den übrigen Versicherungen sind ZFS (+1,2% auf 341,75 CHF) am meisten gesucht, Swiss Life ziehen um 0,4% auf 282 CHF an und Bâloise um 0,9% auf 110,80 CHF.
An der Spitze finden sich die in den letzten Tagen arg gebeutelten Banken, so legen CS 3,0% auf 82 CHF zu, Julius Bär 2,5% auf 80,35 CHF und UBS immerhin 1,5% auf 66,05 CHF. Die Kurse von CS und UBS hätten zuletzt um über 10 bzw. über 15% unter der 200-Tageslinie gelegen, lautet eine charttechnische Erklärung für den heutigen markanten Anstieg.
Überdurchschnittlich erholen sich zudem ABB (+1,6% auf 28,05 CHF), Swatch N (+1,2% auf 68,95 CHF) und Lonza (+1,1% auf 111,70 CHF). Lonza hat am frühen Morgen die Lancierung eines neuen Produkts bekanntgegeben. Das Poietics ADSC-System wird für die Forschung in den Gebieten Gewebereperatur, Zelldifferenzierung, Osteoporose, Insulinresistenz oder Fettleibigkeit eingesetzt.
Die defensiven Schwergewichte Nestlé (+0,5% auf 458 CHF), Novartis (+0,2% auf 65 CHF) und Roche (+0,4% auf 209,60 CHF) entwickeln sich wie oft in einer klar positiven Grundstimmung unterdurchschnittlich.
Einzige Verlierer sind derzeit Synthes (-0,1% auf 141,3 CHF) und Ciba SC (-0,1% auf 71,15 CHF). Swisscom (+0,1%) stehen am Tag vor den Halbjahreszahlen nur marginal höher.
Am breiten Markt explodiert der Kurs von Unilabs nach einem Übernahmeangebot der schwedischen Capio über 57,50 CHF je Aktie. Unilabs klettern um 18,7% auf 56,60 CHF und damit in die Nähe des Angebotes. Die Schweden haben mit den Mehrheitsaktionären um VRP Edgar Zwirn einen Kaufvertrag zur Übernahme aller sich in deren Besitz befindlichen Titel zum Gesamtpreis von 282 Mio CHF unterzeichnet. Damit besitzt Capio 50,08% der Stimmrechte sowie 38,1% des Kapitals. Der Verwaltungsrat von Unilabs unterstützt die Übernahme einstimmig.
Lem (+0,6%) legen nach den Zahlen zum ersten Quartal leicht zu, wogegen AFG Arbonia Forster (-4,9%) im Anschluss an die Halbjahreszahlen deutlich unter Druck stehen. Enttäuschend und klar unter dem AWP-Konsens blieben EBIT und Reingewinn, während der Umsatz die Schätzungen übertroffen hat.
Kleinere Akquisitionen führen bei Ypsomed zu einem Verlust von 0,8%, bei Swisslog dagegen zu einem Plus von 1,0%. (awp/mc/pg)