EU-Mittag: Fest – Gewinne bei Finanzwerten treiben an
Vielmehr stützten positive Unternehmenszahlen die Kurse, hiess es. Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 1,56 Prozent auf 4.268,28 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, legte um 1,29 Prozent auf 3.739,92 Punkte zu. Der Euronext 100 stand mit 1,31 Prozent auf 995,40 Zähler im Plus. In Paris gewann der CAC 40 1,60 Prozent auf 5.621,28 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 1,31 Prozent auf 6.270,40 Punkte nach oben.
Die Marktteilnehmer richten ihren Blick Händlern zufolge auch auf die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Abend. Es wird erwartet, dass die Währungshüter den Leitzins von 5,25 Prozent unverändert lassen. Grössere Aufmerksamkeit dürften laut Börsianern jedoch Aussagen der Fed zur wirtschaftlichen Entwicklung in den USA finden, die Rückschlüsse auf künftige Zinsschritte zulassen.
In Brüssel gewannen die Aktien von Telenet nach Zahlen 4,85 Prozent auf 24,63 Euro. Das Telekommunikationsunternehmen hatte am Montag nach Börsenschluss «solide» Halbjahreszahlen vorgelegt, sagten Händler. Analysten von Petercam zufolge fiel die Marge beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) höher als erwartet aus – dies lasse ihnen Raum für eine weitere Erhöhung der Prognosen.
An der Börse in London verteuerten sich die Anteile von Standard Chartered nach Zahlen um 2,74 Prozent auf 1.613,00 Pence und zählten damit zu den Favoriten der Anleger im FTSE 100. Die Bank hat Händlern zufolge im ersten Halbjahr ihren Gewinn stärker als von Analysten erwartet gesteigert. Darüber hinaus hat Standard Chartered getrieben von einem starken Inlandsgeschäft das Neugeschäft im ersten Halbjahr stärker ausgebaut als erwartet. Das Papier der Royal Bank of Scotland gewann 2,72 Prozent auf 585,00 Pence, und Barclays stiegen um 1,62 Prozent auf 692,00 Pence. Im EuroSTOXX 50 legten Santander um 2,47 Prozent auf 13,69 Euro zu.
Aktien von Standard Life stiegen weniger stark als der Gesamtmarkt und kletterten zuletzt um 0,95 Prozent auf 318,00 Pence. Der Versicherer hat zwar für das erste Halbjahr Umsatzzahlen veröffentlicht, die über den Vorhersagen der Marktexperten lagen. «Der Wermutstropfen ist das Geschäft in Kanada und Asien, das sich etwas schlechter als vorhergesagt entwickelt hat», sagte Bruno Paulson, Analyst bei Sanford Bernstein. In das gleiche Horn stiessen die Analysten von Lehman Brothers: Während es für Standard Life auf dem Heimatmarkt Grossbritannien weiter stark aufwärts gehe, wiesen die anderen Regionen nur wenig Zugkraft auf.
Papiere von Scottish & Newcastle fielen hingegen um 0,44 Prozent auf 569,50 Pence und waren damit grösster Verlierer im «Footsie». Das Getränkeunternehmen hat zwar im ersten Halbjahr einen Anstieg beim Vorsteuergewinn um 5,5 Prozent auf 191 Millionen Pfund erreicht. Getrübt wurde das Ergebnis jedoch durch die Auswirkungen schlechter Witterungsverhältnisse in Grossbritannien und Frankreich. Angesichts des schlechten Sommers, der sich bis in den Juli hineinzog, sei es eine grosse Herausforderung, die angepeilten Handelsziele für das Jahr zu erreichen, teilte das Unternehmen mit.
An der Börse in Zürich entwickelten sich die Aktien der Schweizerischen Rückversicherungs-Gesellschaft (Swiss Re) nach Zahlen unterdurchschnittlich und rückten um 0,69 Prozent auf 101,70 Schweizer Franken vor. Der weltgrösste Rückversicherer hat zwar im zweiten Quartal dank der Übernahme der Rückversicherungssparte von General Electric (GE) sein Ergebnis deutlich gesteigert. Auch konnte der Rückversicherer mit dem Reingewinn im zweiten Quartal die Markterwartungen erfüllen. Dagegen verfehlten die Prämieneinnahmen und das Eigenkapital leicht die Vorhersagen der Analysten. (awp/mc/gh)