EU-Eröffnung: Etwas fester – Positive US-Vorgaben
Sorgen über den Hypotheken- und Kreditmarkt in den USA dürften aber wieder für eine nervöse Stimmung am Markt sorgen, sagten Börsianer. Gute Ergebnisse von Banken simmten die Anleger aber zunächst positiv. Bei den Sitzungen der Europäischen Zentralbank und der Bank of England werden keine Zinsänderungen erwartet. Ökonomen warten jedoch auf ein Zeichen der EZB, das die Erwartung des Marktes auf eine Zinserhöhung im September bestätigten könnte.
Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 stieg um 0,99 Prozent auf 4.279,00 Zähler. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, gewann 0,86 Prozent auf 3.770,64 Punkte. Der Euronext 100 legte um 0,82 Prozent auf 1.010,32 Zähler zu. In Paris gewann der CAC 40 0,95 Prozent auf 5.708,24 Punkte. Für den FTSE 100 ging es um 0,83 Prozent auf 6.302,60 Punkte nach oben.
Im Bankensektor profitierten die Werte von Credit Suisse Group, Societe Generale und Barclays von guten Zahlen. Die französische Grossbank Societe Generale hat im zweiten Quartal Erträge und Überschuss kräftig gesteigert und die Erwartungen deutlich übertroffen. Die Aktien legten 3,98 Prozent auf 129,49 Euro zu. Auch die Credit Suisse hat unerwartet einen Gewinnsprung hingelegt. Die Schweizer Grossbank kündigte ausserdem an, ihr im Mai gestartetes Aktienrückkaufprogramm von bis zu 8 Milliarden Schweizer Franken bereits im Laufe des Jahres 2008 abschliessen. Der Titel gewann 2,81 Prozent auf 82,25 Schweizer Franken. Barclays will seinen angekündigten Aktienrückkauf in Höhe von 2,4 Milliarden Pfund am 6. August starten. Die Aktien stieg 1,25 Prozent auf 686,0 Pence.
Unilever-Aktien setzten sich mit einem Plus von 7,21 Prozent auf 23,20 Euro an die Spitze des europäischen Leitindex. Der britisch-niederländische Konsumgüter- und Lebensmittelkonzern will mit Umstrukturierungen Kosten sparen und seine Rendite verbessern. Auch Electricite de France (EdF) stellt seine Ergebnisse vor. Die Umsätze sind im ersten Halbjahr nach einem Beteiligungsverkauf gesunken. Die Aktien fielen um 0,90 Prozent auf 74,10 Euro. Die Titel von France Telecom kletterten um 2,64 Prozent auf 20,18 Euro, nachdem das Unternehmen mit einem Umsatz- und Gewinnanstieg die Erwartungen der Analysten übertroffen hat.
Nokia wird mittags ebenfalls Zahlen vorlegen. Der weltgrösste Mobilfunkanbieter dürfte nach Einschätzung von Experten seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal gesteigert von der Ausweitung der Handy-Palette profitiert haben. Die Aktie gewann schon vor der Zahlenvorlage 1,94 Prozent auf 21,01 Euro.
TOTAL-Aktien verloren 1,32 Prozent auf 56,63 Euro. Der Ölkonzern hat im zweiten Quartal wegen niedrigerer Gaspreise und steigender Kosten einen Gewinnrückgang verbucht. Titel des französischen Baustoffkonzerns Lafarge stiegen nach guten Zahlen 1,66 Prozent auf 125,24 Euro. Der französische Baustoffkonzern hat im ersten Halbjahr vom milden Wetter sowie Kostensenkungen profitiert und dabei die Erwartungen übertroffen.
Aktien von Rio Tinto verloren 1,28 Prozent auf 3.401 Pence. Der britisch-australische Bergbaukonzern hat im ersten Halbjahr einen Gewinnrückgang auf Grund des anhaltenden Kostendrucks verbucht.
Werte von Clariant sanken um 5,31 Prozent auf 17,85 Schweizer Franken. Der Schweizer Chemiekonzern hat im ersten Halbjahr 2007 zwar in allen Bereichen höhere Umsätze im Vergleich zum Vorjahr erzielt, musste aber überall stagnierende bis sinkende Margen hinnehmen.
Der norwegische Mischkonzern Aker Kvaerner, die spanische Fluglinie Iberia Lineas Aereas de Espagna, Invensys, Assicurazioni Generali stehen ebenfalls mit Zahlen im Blick.
(awp/mc/hfu)