CH-Eröffnung: Kaum verändert – CS als Outperformer
Die Vorlagen präsentieren sich zwiespältig: In den USA haben die Aktien am Mittwoch deutlich zugelegt. Allerdings büssten die amerikanischen Aktien am Dientag klar an Terrain ein, was an den europäischen Märkten am Mittwoch für Druck gesorgt hatte. Der hiesige Markt konnte die Bewegung aufgrund des Nationalfeiertages dann nicht mitmachen. Die neuesten negativen Meldungen um Hypothekarkreditinstitute aus den USA sowie um Verluste von Anlagefonds sorgen für eine anhaltende Nervosität an den Börsen. In Händlerkreisen wird deshalb auch für den heutigen Handelstag mit einem volatilen und richtungssuchenden Verlauf gerechnet, was sich bisher bestätigt.
Gestützt wird der SMI von starken Zahlen der Credit Suisse sowie von den defensiven Nestlé und Roche. Clariant stehen dagegen nach den Semesterzahlen stark unter Druck. Der SMI geht bis um 09.25 Uhr minim um 2,7 Punkte oder 0,03% auf 8’882,34 Punkte zurück und der 30 Titel umfassende SLI um 0,10% auf 1’365,53 Zähler. Der breite Markt (SPI) legt dagegen 2,89 Punkte oder 0,04% auf 7’274,55 Punkte zu.
Credit Suisse (+3,4% auf 82,70 CHF) präsentieren sich in einem gehaltenen Gesamtmarkt als klarer Outperformer. Das am Morgen präsentierte Ergebnis im zweiten Quartal liegt dank einem überraschend starken Beitrag des Investmentbankings deutlich über den Markterwartungen. Insbesondere der Reingewinn hat den AWP-Konsens klar geschlagen. Das beschleunigte Aktienrückkaufprogramm wird zudem den Gewinn pro Aktie im laufenden Jahr positiv beeinflussen. Als leise Enttäuschung wird der Neugeldzufluss bezeichnet. Die WestLB hat aufgrund der guten Zahlen bereits das Rating für CS auf ‹Buy› erhöht.
Dahinter legen Synthes (+1,2% auf 142,90 CHF) überdurchschnittlich zu, während Nestlé (+0,4% auf 467 CHF) und Roche (+0,2% auf 215 CHF) mit moderateren Avancen den Gesamtmarkt zumindest stabilisieren. Für Synthes hat JP Morgan das Kursziel reduziert, es liegt mit 159 CHF aber immer noch deutlich über dem aktuellen Wert.
Die um einiges längere Liste der Verlierer wird von Clariant (-4,0% auf 18,10 CHF) angeführt. Das Unternehmen hat mit dem Halbjahresergebnis enttäuscht, wobei vor allem der operative Gewinn und die rückläufige Margenentwicklung negativ auffallen. Der deutlich gesunkene Cash Flow wird ebenfalls kritisiert. Die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise frassen Clariants Kosteneinsparungs- und Restrukturierungsbemühungen mehr als auf.
Auf den nächsten Plätzen folgen Richemont (-1,4% auf 75,20 CHF), Syngenta (-1,1% auf 225,80 CHF) sowie Bâloise (-1,0% auf 112,50 CHF). ZFS (-0,9% auf CHF auf 350,75 CHF) halten sich nur unwesentlich besser. ZFS hat am Morgen den möglichen Schaden durch die Überschwemmungen in Grossbritannien auf maximal 400 Mio USD beziffert.
Am breiten Markt geben Sonova (-0,4%) leicht nach. Die Aktie, welche bis am vergangenen Dienstag unter dem Namen Phonak gelaufen ist, wird vom neuesten negativen Gerichtsentscheid in Deutschland zur geplanten Übernahme von Resound nur marginal belastet.
Affichage notieren nach durchzogenen Zahlen zum ersten Semester unverändert bei 265 CHF. Einerseits hat der Umsatz die Erwartungen verfehlt, dafür lag der Reingewinn klar darüber. Petroplus klettern nach der Ankündigung eine Akquisition um 8,9% nach oben. Grund für die Avancen ist der Kauf von zwei Raffinerien in Frankreich für 475 Mio USD. Ein Schritt, welcher nicht unbedingt als Überraschung, aber trotzdem als positiv gesehen wird.
(awp/mc/hfu)