EU-Ausblick: Leichter – Vorgabe negativ, Zahlen im Blick
Zudem haben die Anleger eine Reihe von Quartalszahlen zu verdauen. Unter anderem ziehen GlaxoSmithKline, PSA Peugeot Citroen, Volvo und STMicroelectronics Bilanz. Am Nachmittag dürfte die US-Berichtssaison weitere Impulse liefern.
Die Citigroup berechnete den EuroSTOXX 50 am Morgen bei 4.381 Zählern. Am Vortag hatte der europäische Leitindex 1,58 Prozent auf 4.412,06 Zähler verloren. IG Index sieht den FTSE 100 bei 6.474 Punkten, nachdem er am Dienstag um 1,90 Prozent auf 6.498,70 Zähler nachgegeben hatte.
Im Blick stehen die Aktien der Telecom Italia . Der italienische Telekomkonzern hat im ersten Halbjahr mehr verdient als von Analysten erwartet. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sei von 6,52 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 6,314 Milliarden Euro gesunken, teilte das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mit. E xperten hatten hingegen nur mit 6,26 Milliarden Euro gerechnet. Auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 3,469 (3,80) Milliarden Euro leicht über den Erwartungen von 3,43 Milliarden Euro.
Auch die Aktien von STMicroelectronics sind einen Blick wert. Der grösste europäische Chiphersteller hat im zweiten Quartal wegen Umstrukturierungskosten einen Verlust verzeichnet, aber die Markterwartungen erfüllt. Der Umsatz lag knapp unter den Expertenprognosen.
PSA Peugeot Citroen hat im ersten Halbjahr mit einem operativen Gewinn von 842 Millionen Euro die Analystenprognosen übertroffen. Die operative Marge stieg im Jahresvergleich von 2,4 auf 2,7 Prozent, soll aber im zweiten Halbjahr auf 2,0 Prozent sinken. Konkurrent Renault wird mit seinen Quartalszahlen nach Börsenschluss erwartet.
Volvo ist dagegen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der schwedische Autobauer verzeichnete im Jahresvergleich einen Gewinnrückgang von 6,457 auf 5,970 Milliarden schwedische Kronen. Analysten waren von 6,564 Milliarden Kronen ausgegangen.
GlaxoSmithKline wird ebenfalls mit Zahlen erwartet. Der britische Pharmakonzern dürfte nach Schätzung von Analysten wegen eines Absatzeinbruchs bei seinem umstrittenen Diabetes-Medikament Avandia im zweiten Quartal operativ einen Gewinnrückgang verbuchen. Die elf befragten Branchenexperten rechnen im Schnitt mit einem Vorsteuergewinn in Höhe vo n 1,85 Milliarden britischen Pfund (2,75 Milliarden Euro) nach 1,89 Milliarden Pfund ein Jahr zuvor. Der Gewinn je Aktie dürfte den Analysten zufolge von 23,3 auf 23,4 Pence steigen. Beim Umsatz rechnen die Experten mit einem Rückgang von 5,81 auf 5,62 Milliarden Pfund. Zudem stehen Vivendi mit Zahlen auf dem Tagesprogramm.
Abseits des Zahlenreigens könnten die Aktien von Carrefour in Bewegung geraten. Die Deutsche Bank hat die Aktien von «Hold» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 54 auf 66 Euro erhöht.
In der Schweiz sollten die Aktien von Novartis beobachtet werden. Der Pharmakonzern hat die weltweit erste Marktzulassung für sein Produkt Tasigna erhalten. Damit kann das Medikament nun in der Schweiz bei Patienten mit der Blutkrebskrankheit CML (chronisch-myeloische Leukämie) eingesetzt werden, die die Standardtherapie mit dem Novartis-Produkt Glivec/Gleevec nicht vertragen oder resistent dagegen sind. Die Zulassung erfolgte im Rahmen eines beschleunigten Zulassungsverfahrens, weitere Zulassungsentscheide in der EU und den USA werden noch in diesem Jahr erwartet. (awp/mc/ab)