Von Roll: Pläne der deutschen Industriellenfamilie von Finck bleiben unklar

Die Familie von Finck hält über 30% am Hersteller von Isolationsmaterialien und will an der ausserordentlichen Generalversammlung vom 13. August die Macht im Konzern übernehmen. Zu diesem Zweck schlägt sie die Zuwahl von vier Mitgliedern in den Verwaltungsrat vor, darunter Guido Egli, Chef des Mövenpick-Konzerns, welcher der Familie von Finck gehört, und Thomas Limberger, der bis im Mai den Oerlikon-Konzern führte.


Glanzvollen Namen wieder in die Welt tragen
Was die Neuen nach einer allfälligen Wahl bewirken wollen, bliebt aber ungewiss. «Die Von Roll soll zu früherer Grösse finden und ihren glanzvollen Namen wieder in die Welt tragen», sagte Limberger in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» lediglich.


Investieren in neue Geschäftsbereiche
Um nachhaltig zu wachsen, müsse jetzt in neue Geschäftsbereiche investiert werden, sagte Limberger, ohne diese genauer zu benennen. «Es wäre schön, wenn man Bereiche findet, die einen Bezug zum bestehenden Geschäft haben», sagte er. In Asien und Nordamerika müsse Von Roll stärker werden, auch im bestehenden Geschäft.


Nichts Konkretes
Auch Egli liess sich nichts Konkretes entlocken: «Von Roll soll strategisch und technologisch wieder auf mehr als nur einem Bein stehen», sagte er der «NZZ am Sonntag». Doch bevor der Wachstumskurs einschlagen werden könne, müssten die Aktionäre die beantragte Kapitalerhöhung von bis zu 320 Mio CHF gutheissen.


Sanierung massgeblich mitgeprägt
Von Roll hatte sich nach der Sanierung 2002 auf die Herstellung von Isolationsmaterialien konzentriert. Die Familie von Finck habe die Sanierung «massgeblich mitgeprägt», sagte Egli. Die von Fincks seien traditionellerweise langfristig investiert. Sie hätten Von Roll «in guten wie in schlechten Zeiten die Stange gehalten».


Gegen die Machtübernahme der von Fincks
Gegen die Machtübernahme der von Fincks wehrt sich die dominiernde Investorengruppe um Verwaltungsratspräsident Oskar Ronner und die Unternehmer Thomas Straumann und Rudolf Maag, die 20,8% der Aktien kontrolliert. (awp/mc/ab)

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